Arbeiten an Darmstädter Hilpertstraße beginnen

Die Pflasterungen in der Hilpertstraße kommen raus und werden durch eine Asphaltdecke ersetzt. Die Maßnahme ist Teil der Vorbereitungen für den Einbahnstraßenring.           Foto: Guido Schiek

Die Straße im Westen der Stadt wird für den späteren Einbahnstraßenring fit gemacht. Dieser ist Teil des Neubaus für die Rheinstraßenbrücke. Was Autofahrer nun zu beachten haben.

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DARMSTADT. Die Tage der gepflasterten Abschnitte in der Hilpertstraße sollen bald gezählt sein. Wie die Stadt Darmstadt mitteilt, wird die Fahrbahn der Straße bis voraussichtlich November erneuert und durch eine Asphaltdecke abgelöst. Eingebettet ist die Maßnahme in die Vorbereitungsarbeiten für den späteren Einbahnstraßenring, der nächstes Jahr wegen der Abrissarbeiten des nördlichen Teilbauwerks an der maroden Rheinstraßenbrücke eingerichtet werden soll.

Der Neubau des Bauwerks, das aus der Kaiserzeit stammt, steht mit einer Zustandsbenotung von 3,9 nur 0,1 Punkte vor seiner Komplettschließung. Als Teil der Bundesstraße 26, die dazu noch über die Bahntrasse zwischen Haupt- und Südbahnhof führt, ist ihr Neubau, der 17 Meter breiter als im bisherigen Zustand sein wird, von herausragender Bedeutung für die Westanbindung der Wissenschaftsstadt.

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Umbauten an Knotenpunkten entlang der Rheinstraße

Bereits zum Septemberbeginn hat Mobilitätsdezernent Michael Kolmer (Grüne) mit den vorbereitenden Maßnahmen die nächste Phase des Mammutprojekts eingeläutet. Denn für die Einrichtung des Einbahnstraßenrings sind Umbauten an den Knotenpunkten entlang der Rheinstraße (von Telekom-Allee bis zur Berliner Allee) notwendig. Zu den Vorabmaßnahmen zählen die Einrichtung von Bushaltestellen sowie die Erstellung eines gemeinsamen Geh- und Radwegs entlang der Bahnstrecke. Da die Hilpertstraße Teil des Einbahnstraßenrings sei und daher mit einem wesentlich erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen sein wird, ist die Fahrbahndecken-Erneuerung notwendig.

Technisch betrachtet wird es gar zwei Umleitungssysteme während der Abriss- und Neubauarbeiten zur Rheinstraßenbrücke geben: Eine kleine Version führt über die Berliner Allee, Stirnwegbrücke und den Kavalleriesand stadtauswärts; der „Große Einbahnstraßenring“ geht stadteinwärts über die Telekomallee, Hilpertstraße und den Haardtring zurück zur Rheinstraße. Die Stadt selbst spricht infolge der Vorbereitungsarbeiten zunächst aber von einem „Teilbahnstraßenring“, der laut Pressestelle von April bis November 2023 gelten soll. „Der finale Einbahnstraßenring gilt etwa ab Dezember 2023 für zirka 30 Monate“, erläutert Sprecher Marcus Stippak. Danach soll es erneut ein halbes Jahr lang einen Teilbahnstraßenring geben.

Fertigstellung wohl nicht vor Ende 2026

Damit ist auch absehbar, dass mit einer Fertigstellung der Rheinstraßenbrücke vor Jahresende 2026 wohl nicht zu rechnen ist. Ebenfalls im nächsten Jahr sollen die Kanalarbeiten an den Knotenpunkten Rheinstraße/Kavalleriesand sowie Rheinstraße/Berliner Allee forciert werden. Außerdem werden Kabel an den Leitungen der Deutschen Bahn umgelegt. Schätzungsweise 60 Millionen Euro wird der Neubau insgesamt kosten, mehr als ein Drittel der Kosten (22 Millionen Euro) übernimmt das Land Hessen. Mehrkosten seien nach derzeitigem Stand aber nicht ausgeschlossen. In ihrem endgültigen Zustand wird die Brücke auch einen eigenen Gleiskörper für die Straßenbahn führen.

Infolge der Fahrbandeckenarbeiten in der Hilpertstraße soll eine Einbahnstraßenregelung aus östlicher Richtung an der Baustelle vorbeigeführt werden, kündigt die Stadt an. Die Umleitung für den Individualverkehr und für Radfahrer, die aus westlicher Richtung kommen, wird über die Telekom-Allee und Mina-Rees-Straße zum Kavalleriesand umgeleitet. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis zum 9. November andauern, heißt es abschließend.

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Von André Heuwinkel