Lob aus Dresden für Anstrengungen Darmstadts, das Radfahren attraktiver zu machen: Studie der Technischen Universität belegt gestiegenen Mobilitätskennwert.
Der Anteil des Radverkehrs in Darmstadt ist von 17 auf 22 Prozent gestiegen.
(Archivfoto: André Hirtz)
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DARMSTADT - (red). Da freut sich der Oberbürgermeister und Verkehrsdezernent: Radfahren in Darmstadt wird immer attraktiver, heißt es in einer Studie der Technischen Universität Dresden. Darmstädter nutzen dieser Studie zufolge, die alle fünf Jahre aktuelle Trends der Mobilitätsentwicklung in deutschen Städten untersucht, häufiger das Fahrrad.
Der „Modal Split“ ist nach Angaben der Stadt von 17 auf 22 Prozent gestiegen. Beim „Modal Split“ handelt es sich um einen zentralen Mobilitätskennwert, mit dem die prozentualen Anteile der Verkehrsmittel – zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV, Auto – am gesamten Verkehrsaufkommen, also an allen zurückgelegten Wegen, ausgedrückt werden.
„Dem Radverkehr kommt als wesentlichem Bestandteil nachhaltiger Mobilität in Darmstadt eine hohe Bedeutung zu“, erläutert Oberbürgermeister und Verkehrsdezernent Jochen Partsch (Grüne). „In der Radstrategie des Magistrats, die im Juni 2019 beschlossen wurde, ist das Ziel formuliert, den „Modal Split“-Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern“, so Partsch. „Die Zahlen der Studie der TU Dresden zeigen nun, dass der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur die bereits hohe Affinität der Darmstädter zur Nutzung des Fahrrads weiter erhöht und unserem Ziel ein gutes Stück näher bringt.“
Während der Radverkehrsanteil 2013 noch bei 17 Prozent lag, ist dieser bis zum Jahr 2018 auf 22 Prozent gestiegen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Wird nur der Binnenverkehr, also der innerstädtische Verkehr, betrachtet, liegt der Anteil bereits bei 26 Prozent.
Auch dieser Wert lag 2013 mit 21 Prozent noch deutlich niedriger. Die angestrebte Verlagerung vom Autoverkehr auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes, also Fuß-, Fahrrad- sowie öffentlicher Personen-Nahverkehr, zeichnet sich laut städtischer Mitteilung ebenfalls ab: Der Anteil der Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, sinkt von 37 Prozent auf 35 Prozent. Dementsprechend werden 2018 mit 65 Prozent von den Darmstädtern bereits etwa zwei von drei Wegen mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes absolviert (2013: 63 Prozent). Beim Binnenverkehr handelt es sich mit 73 Prozent sogar um etwa drei von vier Wegen (2013: 72 Prozent).
Ein wichtiger Einflussfaktor bei der Verkehrsmittelwahl ist dabei die zurückzulegende Strecke. Besonders bei kurzen Wegen entscheiden sich die Darmstädter immer öfter für das Fahrrad: Während 2013 noch etwa jeder sechste Weg (15 Prozent) unter einem Kilometer Länge mit dem Fahrrad zurückgelegt wurde, ist es im Jahr 2018 etwa jeder vierte (23 Prozent). Bei Wegen zwischen einem und unter drei Kilometer ist das Fahrrad mit einem Anteil von 37 Prozent mittlerweile sogar das meistgewählte Verkehrsmittel. 2013 lag dieser Wert noch bei 29 Prozent.
Auch das noch vorhandene Potenzial geht aus der Studie hervor: Mit 28 Prozent ist das Auto immer noch das am zweithäufigsten genutzte Verkehrsmittel für Wege zwischen einem und unter drei Kilometer (2013: 34 Prozent).