Am Breslauer Platz und Washingtonplatz sind die Container für Altpapier häufig überfüllt und vermüllt
Von Sabine Schiner
Lokalredakteurin Darmstadt
Seit Jahren ein Ärgernis für die Anwohner: die Altpapiercontainer am Breslauer Platz. Foto: Sascha Lotz
( Foto: Sascha Lotz)
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MARTINSVIERTEL - Am Breslauer Platz sind die Altpapiercontainer regelmäßig überfüllt, der Müll liegt auf der Straße. Ähnlich sieht es am Washingtonplatz aus. Die Container dort sind zudem oft von Autos zugeparkt.
Im vergangenen Jahr, im März, hatte Rolf Reutter sich schon einmal beim ECHO beschwert über die Situation an den sechs öffentlichen Altpapier-Containern am Breslauer Platz in der Nähe des Vivariums: Die Behälter seien überfüllt, sagte er damals. Altpapier und Pappe stapelten sich drumherum. Die Mitarbeiter des EAD, des Eigenbetriebs der Stadt für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen, gäben sich zwar alle Mühe, klaubten Müll auf, fegten Dreck weg, doch all das helfe nicht, es werde sogar eher noch schlimmer. Der EAD kündigte damals an, häufiger zu leeren. Anfang der Woche meldete sich Rolf Reutter wieder beim ECHO.
Pendler nutzen Gelegenheit, den Müll loszuwerden
„Es ist keine Besserung eingetreten, obwohl wir seit etwa zehn Jahren zwei Oberbürgermeister und alle Fraktionen des Stadtparlaments angesprochen haben, ist nichts passiert“, ärgert sich der Pensionär. Am vergangenen Wochenende habe es am Breslauer Platz wieder verheerend ausgesehen. „Da liegt tonnenweise Müll herum“, sagt Rolf Reutter. Regelmäßig könne man dort Bewohner aus dem Landkreis beobachten, die auf dem Weg zur Arbeit mal schnell ihren Abfall dort abladen und auch viele Gewerbetreibende nutzten die Gelegenheit, ihre Kartons loszuwerden. Allesamt Beobachtungen, die auch andere Anwohner des Öfteren gemacht haben. Bei stärkerem Wind kommt noch hinzu, dass Windböen die Papier- und Müllfetzen vor sich hertreiben, mancher Müll landet auf diese Weise auch im Darmbach.
SAMMELSTELLE
Eine kostenlose Alternative zur Altpapierentsorgung in Containern ist die EAD-Recyclingstation am Sensfelderweg 33.
Geöffnet ist Montag, Dienstag, Donnerstag von 8 bis 17 Uhr, Mittwoch von 13 bis 18 Uhr, Freitag von 8 bis 16 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr. (ine)
Ein Kontrollbesuch des ECHO am Breslauer Platz zeigt: Pappkartons, Zeitungen und Werbeprospekte sind rund um die Container auf dem Boden verteilt, Pizza- und Milchkartons liegen zwischen Plastikverpackungsmüll herum. Ein ganz ähnliches Bild bietet sich übrigens auch bei den fünf Altpapiercontainern am Washingtonplatz im Martinsviertel. Auch dort liegt einiges an Papiermüll auf der Straße und in die Container wurde teilweise nicht nur Altpapier, sondern auch Kunststoff-Abfall entsorgt, der dort nun wirklich nichts zu suchen hat.
Regulär abgeholt wird der Papiermüll am Washingtonplatz viermal pro Woche. Und am Breslauer Platz sogar siebenmal wöchentlich, davon samstags einmal morgens und einmal mittags, wie der EAD auf Nachfrage mitteilt. Das Problem ist dort bekannt. Man habe sowohl den Abfahr-Rhythmus als auch die Zahl der Behälter in der Vergangenheit erhöht – und damit der hohen Frequentierung der Container an beiden Standorten Rechnung getragen. Im Rahmen der Umgestaltung des Breslauer Platzes sei geplant, die Aufstellung der Container neu zu ordnen, um so den derzeitigen Zustand „nachhaltig zu verbessern“, teilt der EAD mit.
Am Washingtonplatz – die Container dort sind im Unterschied zu den Behältern am Breslauer Platz nicht öffentlich, sondern nur für die Bewohner der umliegenden Wohnanlagen vorgesehen – kommt noch ein weiteres Problem hinzu: Dort sind es zum Teil die Anlieger selbst, die den Müllwerkern die Arbeit erschweren. An manchen Tagen parken gleich mehrere Autos vor den Containern, sodass die Müllautos gar nicht nahe genug an die Behälter heranfahren können, um sie zu leeren. Dies sei nicht nur am Wochenende, sondern häufig auch nachmittags der Fall, bestätigt der EAD auf Nachfrage: „Sind die Behälter zugeparkt, kann das EAD-Fahrpersonal nicht warten, bis die widerrechtlich abgestellten Fahrzeuge entfernt worden sind.“ Das bedeutet, sie müssen unverrichteter Dinge wieder wegfahren. Was also tun? „Im Rahmen verwaltungsinterner Gespräche müssten die Möglichkeiten ausgelotet werden, dem Zuparken Einhalt zu gebieten“, heißt es beim EAD.