WEITERSTADT - Die Stadt Weiterstadt ist nicht mit dem aktuellen Vorschlag einverstanden, wie die Flugroute „Amtix kurz“ verschoben werden soll. Das Expertengremium, das beim „Forum Flughafen und Region“ angesiedelt ist, schlägt vor, bei Flügen nach Südwesten nicht mehr zwischen Wixhausen und Arheilgen durchzufliegen, sondern nördlich von Wixhausen (Variante 4).
Damit einher geht aber, das die Maschinen eine Kurve fliegen, die sie näher an Schneppenhausen und Gräfenhausen führt. Laut „Forum Flughafen und Region“ bedeutet das in dessen „Tagindex für die Lärmbelästigung“, dass es in Weiterstadt rechnerisch 100 mehr Betroffene gibt und 500 mehr in Erzhausen. Arheilgen und Kranichstein würden profitieren, dort wären tagsüber nur noch 100 Menschen betroffen und nicht mehr 4900. Beim Nachtindex ändert sich für Weiterstadt nichts, in Erzhausen wären 500 Personen mehr betroffen.
„Es gibt aber die Variante 1, die nicht überschießt“, so Bürgermeister Ralf Möller (SPD). Diese verläuft auch zwischen Wixhausen und Erzhausen, ist etwas nördlicher von Wixhausen, kommt aber nicht näher an Gräfenhausen und Schneppenhausen.
„Mir hat bis jetzt keiner glaubhaft machen können, warum die Variante 4 über die Bestandslinie hinausschießt“, so Möller. Das Aufrechnen von entlasteten zu neu belasteten Bürgern sei in dieser Form eine unzureichende Bewertungsgrundlage, so der Bürgermeister in einer Mitteilung. Man könne Fluglärm nicht isoliert betrachten, vielmehr müsse man Lärm in seiner Gesamtheit berücksichtigen. „Wir haben viele sich überlagernde Lärmquellen“, weist er auf den Fluglärm, die Autobahn A5, die Bahntrasse mitten durch den Ort, die Bundesstraße B42, den Verkehr des Egelsbacher Flugplatzes sowie die geplante ICE-Trasse hin. Und mit der Variante 4 sei nun geplant, Gräfenhausen und Schneppenhausen noch stärker zu belasten. „Das ist nicht hinnehmbar“, kritisiert Möller.
Der Bürgermeister fordert, dass die Flieger früher abdrehen und auf keinen Fall südlicher als bei der aktuellen Route geleitet werden dürfen. Mithilfe des Steilstartverfahrens sollen sie möglichst früh an Höhe gewinnen. „Je höher die Flieger sind, desto weniger kommt unten an.“