Thomas Schupp beim Ausräumen der Kofibar. Das Bistro ist dann zwar geschlossen, aber die Veranstaltungen bleiben. Foto: Marc Wickel
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WEITERSTADT - Die „Kofibar“ in der Arheilger Straße ändert ihr Konzept. Künftig wird das französische Bistro mobil mit Schlemmerwägelchen unterwegs sein. „Freitag, der 15. September, ist der letzte Tag mit normalem Bistobetrieb“, sagt Thomas Schupp. Cine-Dinner im kleinen Kino, Veranstaltungen und Caterings werde es weiterhin geben.
Damit setzt sich die wechselvolle Geschichte des Hauses fort, in dem ursprünglich Filme bearbeitet wurden. Auch wenn sich „Kofibar“ englisch wie „Coffee Bar“ aussprechen lässt, steht dahinter eine Institution deutscher Kinogeschichte. Denn ursprünglich war in dem Haus bis zum Jahr 2001 die 1950 gegründete „Kopier- und Filmbearbeitung“, kurz „Kofiba“ – ohne R am Ende.
Alle Filmkopien für Deutschland wurden in dem Unternehmen, das Schupps Großvater Georg Mayer gegründet hatte, für die Kinos vorbereitet. Nach dem Kinoeinsatz wurden die Filme gegebenenfalls repariert und gereinigt.
Zudem habe die Firma die Freiwillige Selbstkontrolle für die Altersbeschränkung gemacht, schildert Thomas Schupp. Die vorbereiteten Filme wurden dann zum Weiterstädter Bahnhof gefahren, um in die deutschen Filmlager transportiert zu werden. Und da man die Filme auch anschauen musste, gibt es das kleine Kino mit 20 Plätzen.
Das Kommunale Kino Weiterstadt habe seine Filme über den jeweiligen Verleih ausgeliehen, blickt Thomas Schupp zurück. Aber wenn möglich, wurden die Filme gleich in der Arheilger Straße abgeholt. Und auch die „Kofibar“ muss – trotz ihrer Firmenhistorie wie alle anderen Kinos auch Lizenzen für die Cine-Dinner-Filmvorführungen erwerben.
Im Jahr 2013 hatten sich Thomas Schupp und seine Frau Angelika entschlossen, ihre Leidenschaft für die französische Lebensart in einem Bistro umzusetzen und die „Kofibar“ eröffnet. Den Namen habe man – mit Blick auf die familiäre Firmengeschichte – schon länger im Hinterkopf gehabt. Allerdings sei das Bistro wegen „geschlossener Gesellschaft“ oder externen Cateringaufträgen ab und an geschlossen gewesen, sagt Thomas Schupp. „Das kam nicht gut an“, sagt er. Aber mit den Kofibar-Spezialitäten wie Flammkuchen, Galettes, Cidre oder Wein auf Veranstaltungen unterwegs sein und gleichzeitig das Bistro zu öffnen, war nicht möglich. Jetzt haben sie die Konsequenz gezogen und sich schweren Herzens entschlossen, das täglich offene Bistro zu beenden, erklärt Schupp und auf – auch besser planbare – Veranstaltungen, geschlossene Gesellschaften sowie buchbares Catering umzustellen.
Cine-Dinner bleiben auf jeden Fall erhalten
Mit ihrer „Marie Roulante“ (französisch für „rollende Marie“), einem Anhänger mit Küche und Theke, werden die Schupps weiterhin unterwegs sein. „Und die Cine-Dinner bleiben auf jeden Fall“, versichert er. Diese Dinner sind in einem Kinosaal mit rund 15 Plätzen im Gebäude.
Der nächste größere Termin, bei dem Thomas Schupp mit der „Kofibar“ kommen wird, ist am 3. Oktober auf dem Tierdankfest der Weiterstädter Keller-Ranch. „Da passen wir mit unseren Spezialitäten von klassisch über vegetarisch bis vegan ganz gut ins Konzept“, sagt Thomas Schupp.