Die Arbeiten für den Neubau in Schneppenhausen haben begonnen. Nahe der Kita wurden Pflanzen entfernt, derzeit wird das Basketballfeld versetzt. Foto: Karl-Heinz Bärtl
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WEITERSTADT - Betreuungsmisere, Betreuungsnotstand, Engpass oder derzeitige Betreuungssituation: Dass derzeit nicht alle Kinder unter drei Jahren Aussicht auf einen Betreuungsplatz in Weiterstadt haben, wird von den Fraktionen unterschiedlich bewertet. Kritik an der Betreuungssituation kommt von CDU und Alternativen Liste (ALW). Ihr Antrag, ein Konzept für einen Ausweg aus der Betreuungsmisere/dem Betreuungsnotstand für die kommenden fünf Jahre zu erarbeiten, das auch die Betreuung von Grundschulkindern mitberücksichtigt, wurde in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung mit der Mehrheit aus SPD und Freien Wählern (FWW) abgelehnt.
Bis zum Sommer soll sich Situation entspannen
Bevor die Fraktionen erneut zum Teil heftig über das Thema diskutierten, erläuterte Bürgermeister Ralf Möller (SPD), warum Betreuungsplätze abgesagt wurden und was die Stadt bereits unternimmt und plant, damit es bei möglichst wenigen Absagen bleibt.
Der momentane Engpass sei entstanden, weil ein ursprünglich geplanter Erweiterungsbau nicht umgesetzt werden konnte und die Stadt deswegen in Verzug geraten sei. Zusatzgruppen in Kitas und Krippen sowie Erweiterungsbauten und vor allem der Neubau in Schneppenhausen für Kinder unter drei werden bis Sommer die Situation erheblich entspannen, sagte Möller. Die Arbeiten für den Neubau an der Kita Schneppenhausen stünden kurz bevor. Auf dem Gelände wurden in den vergangenen Tagen bereits Pflanzen entfernt. Derzeit wird das Basketballfeld abgebaut. Wie berichtet, soll es auf dem Gelände versetzt werden. Für Vertreter von Alternativen Liste (ALW) und CDU waren Möllers Ausführungen kein Trost. „Nicht alle Bauchschmerzen sind weg“, sagte Sebastian Sehlbach (CDU). Die Befürchtung der CDU sei, dass sich im nächsten Jahr die Diskussion wiederholt. Bei 15 Prozent, die die 30 fehlenden U-3-Plätze derzeit ausmachten, könne in Weiterstadt durchaus von einer Misere gesprochen werden. Als „Effekthascherei“ kritisierte Benjamin Gürkan (SPD) das geforderte Konzept der CDU. Angesichts der überdurchschnittlichen Betreuungsquote Weiterstadts und der zahlreichen Maßnahmen auf diesem Gebiet jammere die CDU auf hohem Niveau“. Auch gebe es bereits Konzepte für die Entwicklung der Betreuung in Weiterstadt. Als Benjamin Gürkan einen Antrag für die nächste Sitzung ankündigte, in dem SPD und FWW konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation fordern würden, brachte dies den CDU-Fraktionsvorsitzenden Lutz Köhler auf die Palme. Das eine Konzept werde abgelehnt, um im nächsten Atemzug ein eigenes zu fordern, kritisierte er. Kurt Weldert von den Freien Wählern mahnte zur Disziplin. „Es wird nie möglich sein, alle Betreuungsanfragen zu bedienen. Da müssten wir personelle Überkapazitäten schaffen, das gelingt uns nicht“, sagte er. Wie die übrigen Fraktionen ging er auf die Personalsituation ein. Anreize für Erzieher müssten geschaffen werden, Tagesmütter ermutigt, bevorzugt Kinder aus Weiterstadt zu betreuen. Von dem Vorschlag der ALW, die Betreuungsgruppenstärke zu reduzieren, um den Weg für eine zusätzliche Kita zu ebnen, hielt er nichts. „Das löst unser Problem nicht“, so Weldert.
DAS IST GEPLANT
Für dieses Jahr hat die Stadt Weiterstadt mehrere Maßnahmen angestrengt, um weitere Kapazitäten in der Betreuung zu schaffen. 25 zusätzliche Plätze schafft eine Zusatzgruppe in der Kita Schneppenhausen. 20 Plätze sind es in der Kita Wirbelwind, 20 U-3-Plätze entstehen mit dem Neubau in Schneppenhausen. Ein Waldwagen der Kita Zauberkiste ist ebenfalls für 20 Mädchen und Jungen gedacht. (sab)