Weiterstädter Chöre singen für den Verein Mäander und Jan Germann
Von Marc Wickel
So singt Weiterstadt: Im Bürgerhaus Gräfenhausen stehen alle Chöre auf der Bühne. Foto: Karl-Heinz Bärtl
( Foto: Karl-Heinz Bärtl)
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WEITERSTADT - Lange durchhalten musste das Publikum, als es am Samstag den vier Chören applaudierte, während diese die Bühne betraten: Bis die 120 Sängerinnen und Sänger oben waren, dauerte es eine Weile. Zum Auftakt des Konzertabends „So singt Weiterstadt“ sangen alle Chöre das durch steigende Lautstärke und Orgeltöne packende „Benia Calastoria“ (Das Tal in den Bergen) von Bepi de Marzi.
Renate Walter vom Gräfenhäuser Chor „Voice“ begrüßte die Zuschauer im gut besuchten Bürgerhaus Gräfenhausen zum gemeinsamen Benefizkonzert des Chors Braunshardt, der Chorgemeinschaft Weiterstadt („Die Choriosen“), „Voice“ und des Chors der SKG Schneppenhausen.
„Wir freuen uns über Spenden für zwei Projekte“, wies Renate Walter auf den Zweck des Konzerts hin: Das Geld geht den Verein Mäander, der Mädchen, junge Frauen und Mütter in Krisensituationen betreut, und an die Familie Germann in Erzhausen. Der 13 Jahre alte Jan Germann, der gehbehindert im Rollstuhl unterwegs war, hatte 2017 eine Wirbelsäulenoperation hinter sich gebracht, bei der es zu schweren Komplikationen gekommen war, schilderte Walter. Seitdem liegt Jan im Wachkoma, ist aber inzwischen wieder zuhause.
Mit der Chorgemeinschaft Weiterstadt ging es dann weiter. Der große gemischte Chor sang unter anderem „Wunder gesehen“ von Nena und „Exsultate cantamos festivo“. Das flotte Stück wurde bereichert durch die auf dem Cajón (Kistentrommel) spielende Melina Kaltwasser, klatschende Sänger und einem zwischen Frauen und Männern geflüsterten „exsultate“ und laut gerufenen „festivo“.
Der Chor Braunshardt mit Chorleiterin Larissa Förderer hatte sich für die Lieder „Über sieben Brücken musst Du gehen“ und „The Rose“ von Bette Middler entschieden. „Wir haben ein großes Repertoire“, sagte Förderer in der Pause. Aber da nicht alle Stimmen erschienen waren, sangen die Frauen dieses Mal Tenor.
Nach der Pause präsentierte sich „Funtastic Harmony“, das Barbershop-Quintett des Chors Braunshardt, mit drei Liedern. Mit dem Chor der SKG Schneppenhausen mit Leiterin Veronika Jezovšek wurde es feierlich, die Künstler sangen unter anderem „An Irish Blessing“. Das irische Lied wünscht mit Passagen wie „May the wind be always at your back“ einem einen guten Weg.
Mit der Zugabe zurück zum Anfang
Während bei den ersten Chören die Leiter auch das E-Piano spielten, stand bei „Voice“ aus Gräfenhausen Ursula Olschina am Dirigentenpult und ihr Mann Johannes spielte Klavier. Voice begeisterte mit Liedern aus Filmen („Aladdin“ und „Grease“) und Musicals („Mary Poppins“). Das Publikum jubelte und applaudierte. Was aber noch steigerungsfähig war, wie der Schlussauftritt aller Chöre zeigte. Nach Leonard Cohens „Hallelujah“ stand das Publikum auf und forderte eine Zugabe. Und so schloss sich ein Kreis, denn das letzte Stück „Benia Calastoria“, wieder dirigiert vom Choriosen-Chorleiter Helmut Vorschütz, war auch das erste des Konzerts.