Weiterstadt erarbeitet Masterplan für Wohngebiet Apfelbaumgarten II
Von Marc Wickel
Der erste Teil des Wohngebiets „Apfelbaumgarten“ östlich von Braunshardt ist fertiggestellt. Mit dem Neubaugebiet „Apfelbaumgarten II“ soll die Wohnbebauung Richtung Schneppenhausen erweitert werden. Archivfoto: André Hirtz
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BRAUNSHARDT - Der Weiterstädter Stadtteil Braunshardt soll um ein weiteres Wohnquartier erweitert werden. Apfelbaumgarten II würde den bebauten Apfelbaumgarten im Norden und Osten um 30 Hektar erweitern (wir haben berichtet). „Man darf als neuer Bürgermeister ein paar Visionen entwickeln“, hatte Bürgermeister Ralf Möller (SPD) vor zweieinhalb Jahren dazu schon auf einer Bürgerversammlung gesagt. Die Vision ist inzwischen deutlich konkreter geworden, denn SPD, Alternative Liste und Freie Wähler haben im Stadtparlament 50 000 Euro bereitgestellt, damit der Magistrat ein städtebauliches Konzept für in Auftrag geben kann.
Und ein parteiübergreifender Arbeitskreis soll die Planung mit der Verwaltung begleiten. Bis auf Weiteres wird dort aber nicht gebaut. Ralf Möller rechnet damit, dass das Projekt in den 2020er Jahren umgesetzt wird, sagte er im Gespräch mit dem ECHO.
„Weiterstadt hat zurzeit nicht so viele Entwicklungsmöglichkeiten“, erklärt Möller, warum gerade dort geplant werde. Die durch den Frankfurter Flughafen bedingten Siedlungsbeschränkungszonen beträfen ganz Gräfenhausen und Schneppenhausen und den ganzen Braunshardter Westen. Südlich der Bundesstraße B 42 habe man Gewerbegebiete, wies er hin und der Stadtteil Riedbahn liege zwischen Darmstadt und Gewerbegebieten.
„Zehn Hektar sind im Apfelbaumgarten schon bebaut“, beschreibt Ralf Möller die aktuelle Größe, die sich mit einem zweiten Bauabschnitt vervierfachen würde. Die Nordgrenze des Gebiets geht grob von der Kreuzung Berliner Allee/L 3094 bis zum Naturdenkmal „Ewiger Sumpf“. Im Osten liefe die Grenze vom Naturdenkmal bis zum Hinterweg. Die Metzgerei Marienhof läge dann beispielsweise mitten in der Bebauung.
Antworten auf Fragen zur Infrastruktur
„Aber bevor wir bauen, brauchen wir ein städtebauliches Konzept“, betont Ralf Möller. Die Verwaltung arbeite zur Zeit an der Ausschreibung. Da das Quartier mit Apfelbaumgarten I und II dann größer als die Stadtteile Riedbahn oder Schneppenhausen wäre, brauche man einen Masterplan, erklärte Möller. Der gehe deutlich über Fragen zur Wohnbebauung hinaus, Themen seien dann auch Reihenhaus- und Geschosswohnungsbau, sozialer Wohnungsbau, Kindergärten, Verkehrsberuhigung, Einzelhandel oder ÖPNV-Erschließung. Auch Bauen für Generationen sei ein Thema oder Wohnungen für Menschen mit Behinderungen. Diakonie und Caritas hätten auch schon mit ihm gesprochen, sagt Ralf Möller. „Die wollen auch mit ihren Einrichtungen in die Fläche.“ Für Wohnprojekte (gemeinschaftliches Wohnen mit gemeinsam genutzten Einrichtungen) habe es in Weiterstadt aber keine Nachfrage gegeben, schildert Bauleitplaner Georg Latocha aus dem Rathaus.
Auch der weitere Verkehrsanschluss muss bei so vielen Bewohnern geplant werden. Daher müsse auch der „Planfall 8“ im Verkehrsentwicklungsplan geprüft werden, sagt Ralf Möller. Die Straße würde Braunshardt mit Gräfenhausen verbinden und nördlich am Apfelbaumgarten II vorbei geführt.