Das Frankfurter Architekturbüro „schneider + schumacher“ und und E-Netz Südhessen haben Pläne für das Quartier vorgestellt. In vier Jahren wäre es theoretisch möglich, einen ersten Bauabschnitt zu schaffen.
Von Marc Wickel
Der erste Teil des Wohngebiets „Apfelbaumgarten“ östlich von Braunshardt ist fertiggestellt. Mit dem Neubaugebiet „Apfelbaumgarten II“ soll die Wohnbebauung Richtung Schneppenhausen erweitert werden.
(Archivfoto: André Hirtz)
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BRAUNSHARDT - Das Neubaugebiet „Apfelbaumgarten 2“ in Braunshardt wird konkreter. „Theoretisch wäre es möglich in vier Jahren einen ersten Bauabschnitt zu schaffen“, sagt Norbert Joisten von „E-Netz Südhessen“. „e-netz“ stellt mit „schneider + schumacher Städtebau“ aus Frankfurt im Auftrag der Stadt den Masterplan für das Quartier auf. Donnerstag wurde der Plan im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt.
„Apfelbaumgarten 2“ würde nördlich und östlich des jetzigen Apfelbaumgarten liegen und von oben – sehr vereinfacht – wie ein rechter Winkel aus drei Rechtecken aussehen.
Die Nordgrenze des Areals geht ungefähr von der Kreuzung Berliner Allee / Landesstraße L 3094 bis zum Naturdenkmal „Ewiger Sumpf“. Im Osten läuft die Grenze vom Naturdenkmal nach Süden bis zum Hinterweg. „Apfelbaumgarten 1“ ist rund zehn Hektar groß, die Erweiterung hat 27 Hektar, das entspricht einer Fläche zwischen 30 und 40 Fußballfeldern.
Architekt Gordan Dubokovic von „schneider+schumacher“ betont, dass ein Masterplan entwickelt werde. „Wir legen im Moment nicht parzellengenau die Bebauung fest.“ Auch die Einteilung in vier Bauabschnitte sage noch nichts über die Nutzung aus.
PROJEKTABLAUF
Ein optimaler Ablauf beim Projekt „Apfelbaumgarten 2“ wäre, dass noch 2019 ein Projektentwickler gefunden wird und der Aufstellungsbeschluss kommt. 2020/21 wäre Grundstückskauf, -tausch und -umlegung; 2021 könnte die Bauleitplanung beginnen und 2023 der erste Bauabschnitt gebaut sein. (mawi)
Ein Areal von dieser Größe brauche Quartiersmitten und öffentliche Einrichtungen, wie Schulen und Kindergärten, erläutert Dubokovic. „Die Mitten sind Bereiche, die einen großen Grünflächenanteil haben“, beschreibt der Planer. Eine Fläche für einen Park gebe es nicht. „Was die Bereiche zusammenhält, wäre die Sammelstraße mit Baumreihen“, so der Architekt. Daher kommt auch der Name „Grünes Rückgrat“ für das Konzept.
Gordan Dubokovic erklärt mögliche Nutzungen für die drei zentralen Punkte im Gebiet. Für die Mitte im Nordwesten wäre ein Schwerpunkt für Nahversorgung denkbar. Der würde an die schon bestehenden Supermärkte am Braunshardter Kreisel anknüpfen. Die Mitte im Nordosten könne eine Schule sein, nannte der Architekt ein weiteres Beispiel. Im Süden wäre eine Gemeinschaftseinrichtung möglich, beispielsweise ein kleines Café oder ein Wohnprojekt.
Zur möglichen Bewohnerzahl spannte Dubokovic einen weiten Bereich auf: „Eine Dichte von 32 bis 52 Wohneinheiten pro Hektar ist möglich.“ Das reiche von 860 bis 1400 Wohnungen.
In vier Baustufen könnte bebaut werden
Die Fläche für den „Apfelbaumgarten 2“ könnte in vier Baustufen bebaut werden. Die erste wäre im Nordwesten, die zweite direkt westlich anschließend. „Ein Drittel des Gebiets könnte man erschließen, ohne dass zusätzliche Straßenplanung notwendig ist“, erläutert Gordan Dubokovic. Ein Drittel wären die erste Baustufe und eine Hälfte der zweiten. Baustufe drei wäre das Gebiet nach Süden und Baustufe vier ein Streifen entlang der gesamten Ostseite. Das ÖPNV-Konzept sieht vor, dass zwei Bushaltestellen dazukommen.
Für die Baustufen zwei bis vier werden Umgehungsstraßen benötigt. Möglich wäre eine Straße im Norden, die zur L 3113 führt. Oder eine im Süden, auf der Nordseite der Bahntrasse hin zur Arheilger Straße. Die gesamten Erschließungskosten schätzt Ingenieur Norbert Joisten auf rund 24 Millionen Euro.
„Projekte in dieser Größe werden oft in Projektgesellschaften umgesetzt“, sagt Joisten. Wäre es eine städtische Tochtergesellschaft, müsste sie die Arbeiten öffentlich ausschreiben, ein privater Erschließungsträger könne nachverhandeln.
Im Mai soll der Masterplan ins Stadtparlament eingebracht werden. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung liege jedoch noch nicht vor, räumte Bürgermeister Ralf Möller (SPD) im Ausschuss ein.