Grundschule soll am Klein-Gerauer-Weg gebaut werden
Weiterstädter Parlament legt sich bei der Standortfrage fest und ist damit anderer Meinung als der Kreis. Bürgermeister Möller sieht gute Chancen für die Weiterstädter Position.
Von Marc Wickel
Auf dem Gelände der Albrecht-Dürer-Schule soll nach den Vorstellungen des Landkreises die fünfte Weiterstädter Grundschule gebaut werden. Das Weiterstädter Parlament favorisiert allerdings einen anderen Standort.
(Archivfoto: Torsten Boor)
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WEITERSTADT - In Weiterstadt werden in den kommenden Jahren zwei Grundschulen gebaut. Eine Einrichtung ersetzt die bestehende Schule in Braunshardt (Astrid-Lindgren-Schule) am bisherigen Standort. Eine weitere Grundschule entsteht an der Albrecht-Dürer-Schule als zusätzliche Einrichtung. Das ist der Beschluss, den die Weiterstädter Stadtverordneten am Donnerstag getroffen haben. Was die zusätzliche Grundschule an der ADS betrifft, gehen die Vorstellungen von Stadt und Kreis auseinander. Denn der Kreis favorisiert als Standort das ADS-Schulgelände, während die Stadt Weiterstadt ein freies Gelände im Klein-Gerauer-Weg im Blick hat. Wie in den vorangegangenen Sitzungen wurde über die Grundschulplanung rege diskutiert.
Denn die Astrid-Lindgren-Schule (ALS) wird im nächsten Schuljahr vier erste Klassen und 275 Schüler (bislang 260) haben. Die CDU hatte daher beantragt, dass die Stadt mit dem Kreis über einen neuen und größeren Standort für die Astrid-Lindgren-Schule (ALS) verhandelt. Die Schulleitung hatte dies gegenüber dem ECHO begrüßt. Am Donnerstag lehnte die SPD-FWW-Kooperation den Antrag jedoch mit ihrer Mehrheit gegen CDU und ALW ab.
Wie „Kraut und Rüben“ sei die ALS in den vergangenen Jahren erweitert worden, hatte Lutz Köhler (CDU) zuvor kritisiert. Die Schule platze aus allen Nähten. Der Landkreis könne bei seinen Plänen für den Aus- und Umbau der Astrid-Lindgren-Schule zum jetzigen Planungsstand noch umsteuern, betonte Ina Dürr (CDU). Und wann die fünfte Grundschule für die Kernstadt komme, die auch die ALS entlasten soll, wisse man noch nicht, sagte sie.
Die Kreisverwaltung hingegen spricht davon, dass die fünfte Weiterstädter Grundschule im Jahr 2023 ihre Arbeit aufnimmt. Kurt Weldert (FWW) hielt die fünfte Grundschule für eine gute ALS-Entlastung, denn die Wege vom Braunshardter Neubaugebiet Apfelbaumgarten bis zur ALS oder zur Grundschule bei der ADS seien ähnlich lang.
Bei den Planungen für die Astrid-Lindgren-Schule sollte man nicht wieder bei Null beginnen, hatte Lukas Harnischfeger (SPD) betont und damit begründet, warum die SPD die Standortdebatte zumindest in Braunshardt nicht führen möchte. „Uns geht es darum, dass der Kreis seine Planung umsetzt.“
Als es aber darum ging, wo die zusätzliche Grundschule für die Kernstadt entstehen soll, wollte Harnischfeger nicht, dass der Kreis seine Planung umsetzt. Diese Schule will der Kreis nämlich östlich neben die ADS bauen. Die Weiterstädter Kommunalpolitiker – alle Fraktionen, Bürgermeister und Magistrat – wollen die neue Grundschule jedoch nördlich der ADS im Klein-Gerauer-Weg bauen, um das Gelände an der ADS zu erhalten.
„Wir sind uns in fast allem mit dem Landkreis einig“, sagte Bürgermeister Ralf Möller (SPD). Außer eben beim genauen Standort. Aber er sehe gute Chancen für die Weiterstädter Position, weil der Bildungsbeirat und die ADS diese unterstützten, erinnerte der Bürgermeister.
„Aus Sicht der Albrecht-Dürer-Schule favorisieren wir deutlich das gegenüberliegende Gelände für die inklusive Ganztagsgrundschule“, bestätigte ADS-Schulleiter Knut Hahn auf ECHO-Nachfrage. Die Grundschule habe dort freie Entwicklungsmöglichkeiten.
Für den Bebauungsplan stimmten denn auch alle Fraktionen, nur zwei ALW-Vertreter waren dagegen.