Die Sängerin Gabrielle Draudt aus Weiterstadt übt derzeit ihr neues Stück „Je vais t'aimer“ ein. Foto: Vollformat/Marc Schüler,
( Foto: Vollformat/Marc Schüler,)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WEITERSTADT - Einen guten Namen in der Musikszene hat sich die Weiterstädterin Gabrielle Draudt gemacht. Als „Gabrielle“ tritt sie mit Musik aus verschiedenen Stilrichtungen auf, preisgekrönt sind allerdings ihre Auftritte mit französischen Chansons.
„Ich habe schon immer gerne gesungen, auch als ich noch ein Kind war“, berichtet sie im Gespräch mit dieser Zeitung. „Dieses kraftvolle ,Non rien de rien‘ hat mich damals schon fasziniert und begeistert.“ Dabei war es Zufall, dass sie zur Gesangskarriere kam. Ende der Achtzigerjahre wurde sie entdeckt. „Ich habe als Fremdsprachensekretärin und Industriekauffrau eine Zeit lang in Kuwait gelebt. Dort habe ich mich irgendwann einer Schauspieltruppe angeschlossen“, erinnert sie sich.
Erster Auftritt im feinen Hotel
In dem geprobten Stück musste sie etwas singen und nach der dritten Probe wurde sie angesprochen, ob sie nicht einmal mit einer Band singen wolle. „Das habe ich ausprobiert. Dienstag habe ich mich vorgestellt, Mittwoch bekam ich eine Kassette zum Üben, am Freitag haben wir gemeinsam eine Stunde lang geprobt, bevor wir am Samstag den ersten Auftritt im Hilton hatten“, berichtet sie.
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland sang Gabrielle Draudt in einer Jazzband. Zwischenzeitlich gründete sie eine Familie und bekam zwei Kinder. Als Nächstes schloss sie sich dem Weiterstädter Chor Expression 88 an und sang dort 24 Jahre lang, bevor sie sich entschied, wieder als Solokünstlerin aufzutreten. Zusammen mit dem Pianist Robert Endreß begann sie mit französischen Chansons aufzutreten. Nina Gerhardt gab ihr Gesangsunterricht.
Ihre Darbietungen kommen beim Publikum an
Dabei wurde sie von einer Motivation getrieben: „Mir wurde aus dem Familienkreis gesagt, dass ich doch sowieso nicht singen könne. Das wollte ich widerlegen und es mir selber beweisen. Und bevor ich wusste, was passiert war, hatte ich drei Preise“, sagt Draudt, die mit dem Deutschen Fachmedienpreis Entertainment 2009, dem Deutschen Showpreis 2009 und dem Internationalen Showpreis 2010 ausgezeichnet wurde. Seitdem kamen noch weitere Preise dazu, unlängst war sie erneut für den Fachmedienpreis Entertainment nominiert, 2016 erhielt sie wiederum den Deutschen Showpreis der Sparte Chansons.
Mit Showprogrammen in der Sparte Chansons tritt sie meistens auf. Aber auch „Oldtimer“, also Evergreens, die zeitgemäß zu Oldtimer-Veranstaltungen passen, und „Diven“ sind Schwerpunkte ihrer Arbeit. „Bei den Diven singe ich auch Stücke von Barbara Streisand, die mein Vorbild ist“, berichtet Draudt weiter, die zwar schon bei der „Talentprobe“ in Köln vor 2000 Besuchern sang, sonst aber Shows wie das Supertalent meidet.
„Für mich ist Singen Seele. Mich entspannt das Singen und ich muss mich dabei wohlfühlen. Mir macht es persönlich viel Freude, umso mehr, wenn ich damit auch meinen Zuhörern eine Freude machen kann“, sagt sie. In den vergangenen Wochen hat sie am Stück „Je vais t’aimer“ von Michael Sardou und Laura Fabian gearbeitet, mit dem sie am 28. April bei der Verleihung des Deutschen Fachmedienpreises in Rüsselsheim erstmals auftrat. „Das Lied verschafft mir eine Gänsehaut beim Singen.“