Theaterprobe der Theaterlaienspielgruppe TSV Braunshardt „Pommes un’ Eis“ bei dem Abschluss-Twist des Theaterstückes „Die schwarze Katze im Sack“: Willi Fischer (von links), Ina Kießling, Anna Küchel-Müller, Jutta Sievert, Carola Wagner, Christian Koch, Ruth Wenzel, Sonia Martinez-Atencia, Günther Heinrich und Dirk Rose. Foto: Dagmar Mendel
( Foto: Dagmar Mendel)
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WEITERSTADT - Auf Hochtouren liefen diese Woche die Proben bei „Pommes un’ Eis“, denn am Samstag, 1. April, ist Premiere für das diesjährige Stück der Theatergruppe. Jeden Abend trafen sich Darsteller und Techniker im Saal des Gasthaues „Zum Adler“. „Pommes un‘ Eis“ ist die Theatergruppe des TSV Braunshardt und seit 29 Jahren aktiv, das Ensemble ist zurzeit zwischen 30 und 60 Jahre alt.
Aus dem 19. Jahrhundert in die Sechzigerjahre
Das aktuelle Stück heißt „Die schwarze Katze im Sack“ und stammt vom belgischen Autor Alfred Hennequin (1842-1887). Im „Adler“ spielt das Stück im Weiterstadt der Sechzigerjahre.
Eine „Pommes un’ Eis“-Probe beginnt ganz gemütlich, die Truppe sitzt um einen Tisch herum, isst und trinkt noch eine Kleinigkeit und schaut ein letztes Mal in die Textbücher. Vor allem weil in der letzten Probenwoche eine Runde fällig wird, wenn man doch noch mit Buch auf die Bühne muss. Das Bühnenbild ist fertig gezimmert, jetzt müssen es nur noch die Darsteller mit Leben füllen. Auch Toneffekte werden noch mit Werner Breitwieser von der Licht- und Tontechnik abgesprochen. Beispielsweise über welche Lautsprecher Hundegebell oder die Türklingel eingespielt werden soll.
RESTKARTEN
Die Premiere am Samstag, 1. April, ist ausverkauft, für die folgenden Vorstellungen (jeweils um 20 Uhr im „Adler“) gibt es noch Restkarten: 7. und 8. April, 21. und 22. April sowie 28. und 29. April. Laut Veranstalter lohnt es sich, auch nach zurückgegebenen Karten zu fragen. E-Mail: theater@tsv-braunshardt.de, Telefon: 06150-28 12. (mawi)
Mit dem Stück, das im Original Ende des 19. Jahrhunderts in Paris spielt, haben die Darsteller ein wenig das Genre gewechselt. Lustig bleibt es, aber es wird anders. Bislang waren die Stücke Verwechslungskomödien mit vielen Türen, bei denen es gegen Schluss drunter und drüber ging, nun ist es ein Schwank mit etwas Moral. „Es ist mit etwas weniger Verwechslung“, erklärt Hauptdarsteller Günther Heinrich, das sei ein Unterschied zu den bisherigen Stücken die oft von zeitgenössischen englischen Autoren waren.
Günther Heinrich, Dirk Rose und Jutta Sievert machen sich auf der Bühne bereit für die erste Szene, hinten im Saal geht Ina Kießling mit dem Textbuch auf und ab. Heinrich und Rose geben die beiden fiktiven Weiterstädter Anwälte Egon Bemelmann und Kurt Bommersheim. Bemelmann („Ich habe Mandanten, aber die haben leider keinen Prozess“) ärgert sich über seine misstrauische Schwiegermutter (Carola Wagner), die glaubt, dass Bemelmann eher fremd als arbeiten geht.
Problem ist aber auch, dass Bemelmanns Affäre Nicoletta (Ina Kießling) eine weitere Affäre mit Bertram von Reichenbach (Christian Koch) hat – dem Ehemann von Bemelmanns Mandantin Charlotte (Anna Küchel-Müller), die sich scheiden lassen will. Nicoletta hat eigentlich die Lage erkannt, sie kennt die fünf Tipps für eine gute Beziehung: „Tipp Nummer fünf ist, dass sich die vier anderen Männer nicht kennen.“
„Ja, man muss gut aufpassen am Anfang“, sagt Jutta Sievert, die auch Regie führt, in einer Probenpause. Das Stück „Die schwarze Katze im Sack“ sei ja ein Schwank, und da sei der erste Akt oft der längste. „Im zweiten Akt werden die Verwicklungen dann verstärkt“, erklärt die Regisseurin, „die dann im dritten Akt aufgelöst werden.“ Aber nicht nur die Zuschauer sind gefordert. In den Pausen zwischen den Akten muss das Bühnenbild von Wohn- und Arbeitszimmer in Nicolettas Boudoir und wieder zurück umgebaut werden.
Die Wahl des Stückes hänge auch von der Gruppe ab, sagt Günther Heinrich am Rande der Probe. „Es ist schon schwierig ein Stück für die passende Mitspielerzahl zu finden“, erklärt er mit Blick auf die sechs Schauspielerinnen und vier Schauspieler.