Daniel Reiter hat beim Blasorchester des TSV aufgehört . Das Bewerberverfahren läuft bereits, die Entscheidung über einen Nachfolger fällt wohl noch im Januar.
Von Marc Wickel
Dirigent Daniel Reiter hat das Blasorchester des TSV Braunshardt drei Jahre geleitet. Das Bewerberverfahren für die Nachfolge läuft bereits.
(Foto: Marc Wickel)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
BRAUNSHARDT - Das Blasorchester Braunshardt ist dirigentenlos. Der bisherige Dirigent, der Berufsmusiker Daniel Reiter aus dem Kreis Alzey-Worms, hat sein Engagement nach rund drei Jahren Ende 2019 beendet.
„Direkt nachdem dies bekannt war, haben wir eine Stellenausschreibung veröffentlicht“, schildert Jan Kleikemper, Leiter der Musikabteilung des TSV Braunshardt dieser Zeitung. Zum Beispiel auf Facebook und auf speziellen Portalen wie „deutschedirigentenakademie.de“.
„Eine erfolglose Dirigentensuche wäre sicherlich ein Problem für ein Orchester“, sagt Jan Kleikemper. Ein Musiker oder eine Musikerin ohne diese Ausbildung habe es schwer, ein Orchester zu leiten.
Aber in dieser Not sind die Braunshardter nicht. Es kamen vor Weihnachten genug Bewerbungen rein. „Zusammen mit engagierten Musikern hatte ich die Bewerbungen ausgewertet und wir entschieden uns, drei Bewerber und eine Bewerberin einzuladen“, schildert der Abteilungsleiter.
„In unserem Fall war wichtig, dass wir uns als sinfonisches Blasorchester verstehen, das aber auch regelmäßig Stücke aus der traditionellen Blasmusik probt und bei bestimmten Anlässen aufführt“, beschreibt der Abteilungsleiter die Besonderheit beim Braunshardter Orchester. „Wir haben also nach Kandidaten gesucht, die diese beiden sehr unterschiedlichen Musikrichtungen vermitteln können und wollen“, fasst es Trompeter Kleikemper zusammen. Das sei auch eine der Fragen in den Vorstellungsgesprächen gewesen, die schon gelaufen sind.
Man habe weniger darauf geachtet, ob die Kandidaten bestimmte Leistungsziele wie Wettbewerbe erreicht haben, erklärt der Abteilungsleiter. „Es ging erstmal darum, etwas über die bisherige Dirigier-Erfahrung, die Vorstellungen für die Zukunft und die Haltung zu unseren festen Terminen im Jahreskalender herauszufinden, damit man entscheiden kann, ob eine Zusammenarbeit möglich ist.“ Die Stimmung bei den Gesprächen sei aber sehr angenehm und unkompliziert gewesen, schildert er. „Da wir bei allen Kandidaten ein gutes Gefühl hatten, haben wir alle vier zu jeweils einem Probedirigat eingeladen“, beschreibt Jan Kleikemper die nächste Stufe des Bewerbungsverfahrens.
Dass ein Dirigent nach drei Jahren bei einem Orchester aufhört, sei nicht ungewöhnlich, sagt Jan Kleikemper, der im Orchester neben Trompete auch Flügelhorn spielt. Auch wenn drei Jahre jetzt auch keine lange Zeit seien. „Oft sagt man, dass ein Dirigentenwechsel alle fünf Jahre sogar erstrebenswert ist, um regelmäßig neuen Input zu bekommen“, gibt er zu bedenken. Warum Daniel Reiter Ende 2019 aufgehört habe, wisse er aber nicht, sagte der Abteilungsleiter.
Sind Dirigenten schwer zu finden? „In den vergangenen Jahren haben immer mehr Berufsmusiker auch eine Dirigentenausbildung gemacht“, erklärt Jan Kleikemper, warum sich auf die erste Ausschreibung auch gleich Bewerber meldeten.
Die Proben, bei denen die Bewerberinnen und Bewerber zusammen mit dem Orchester spielen, laufen im Januar. „Im Anschluss an das letzte Probedirigat wird das gesamte Orchester über den Nachfolger oder die Nachfolgerin entscheiden“, kündigt Kleikemper an.