Daniel Reiter leitet jetzt das Blasorchester Braunshardt. Foto: Marc Wickel
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BRAUNSHARDT - „Alle Grundtöne nochmal höher“, sagt der Dirigent zu den Musikern und Blasmusikklänge füllen den Probenraum. Der Dirigent ist zufrieden „Jetzt können wir versuchen, etwas Musik zu machen.“ Der Dirigent ist Daniel Reiter (44) und er ist der neue Dirigent des Blasorchesters Braunshardt. Das Blasorchester ist eine Abteilung des TSV Braunshardt.
Am Konservatorium in Maastricht studiert
„Es waren 16 Bewerbungen“, schildert Abteilungsleiter Walter Hamm, was Ende 2016 reinkam, nachdem über eine Anzeige ein neuer Dirigent gesucht worden war. Acht habe man zu Gesprächen und einem Probedirigat eingeladen. Mit einem Stück, dass das Orchester kennt und mit einem ihm unbekannten Stück. „Da kann man sehen, wie der Dirigent arbeitet“, erklärt Walter Hamm. Schließlich habe man sich zusammen mit den Musikern „sehr deutlich“ für Daniel Reiter entschieden.
Daniel Reiter ist hauptberuflich Musiker. Er hat unter anderem Instrumentalpädagogik studiert, er spielt Trompete, ist Musikdozent und bietet Workshops für Orchester an. Am Konservatorium in Maastricht hatte er zudem „Dirigent für Blasorchester“ studiert. Daniel Reiter wohnt mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern in Saulheim im Landkreis Alzey-Worms, was rund 45 Kilometer von Braunshardt entfernt ist. „Aber wenn man ein gutes Orchester sucht, muss man bereit sein, ein bisschen zu fahren“, sagt der Künstler.
KONTAKT
Im 1911 als Spielmannszug gegründeten Blasorchester Braunshardt spielen rund 50 Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen 14 und 60 Jahren.
„Wir suchen immer Musiker“, sagt Abteilungsleiter Walter Hamm. „Wer ins Orchester möchte, muss sein Instrument beherrschen“, betont er. Besonders suche man Mitspieler für die Register Oboe, Saxophon, Fagott, Horn und Tuba. Wenn sich jemand für das Orchester interessiere, vereinbare man ein gemeinsames Spielen bei einer der Proben, die jeden Mittwoch ab 19.30 Uhr seien, erklärt Hamm. (mawi)
„Zu sagen, die Ausrichtung des Orchesters wäre symphonische Blasmusik, wäre zu eng“, sagt Daniel Reiter zum Stil des Orchesters. Ein Konzert bestehe ja nicht aus zwei Stunden intellektuell abgehobener Stücke. „Ich sehe einen Konzertablauf als Querschnitt dessen, was Blasmusik leisten kann.“ Daher könnten das für Blasorchester arrangierte klassische Stücke sein, zeitgenössische Originalkompositionen für Blasorchester oder auch Musical, Filmmusik, französische Chansons oder Popsongs.
Für den neuen Dirigenten geht es darum, ein Konzert so mit Leben zu füllen, dass Musiker und Publikum Spaß daran haben. „Für mich ist interessant, die guten Stücke zu finden“, sagt der Musiker. Gute Stücke erkenne man unter anderen daran, dass man länger damit arbeiten könne, ohne dass sie einem zu den Ohren rauskommen, erklärt Daniel Reiter. Bei guten Stücken nähmen die Musiker die Herausforderung an, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Daniel Reiter folgt dem langjährigen Dirigenten Oliver Nickel nach, der das Blasorchester 20 Jahre geleitet hatte, und nun Raum für neue Impulse geben wollte. So ein Wechsel ist nach so vielen Jahren nicht ungewöhnlich. Der aus Weiterstadt stammende Dirigent Christian Köhler, Leiter des Landespolizeiorchesters Brandenburg, sagte einmal dem ECHO über Zusammenarbeit mit Orchestern: Zehn Jahre seien eine gute Zeit und dann sollte man schauen, wie fruchtbar die musikalische Zusammenarbeit noch sei.
Der nächste Auftritt des Blasorchesters in diesem Jahr wird am 1. Mai beim Braunshardter Marienhof sein. Das erste richtige Konzert mit dem neuen Dirigenten ist die „Serenade im Schlosspark“ in Braunshardt am Pfingstsonntag, 4. Juni.