Seeheimer Theater Chamäleon führt im „Löwen“ Krimi eines britischen Autors auf
Von Peter Gutting
Für das neue Stück des Theaters Chamäleon proben Karin Unrath (links) und Julia Szabo. Foto: Karl-Heinz Bärtl
( Foto: Karl-Heinz Bärtl )
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
SEEHEIM - Das Chamäleon ist ein anpassungsfreudiges Wesen. So auch die Seeheim-Jugenheimer Theatergruppe gleichen Namens. Innerhalb von drei Tagen räumte man im November den überraschend geschlossenen Saal in der Jugenheimer „Krone“, der jahrzehntelangen Spielstätte. Gerade mal sieben Monate später, am 23. Juni, hat im neuen Domizil, dem Festsaal der Seeheimer Gaststätte „Zum Löwen“, das neue Stück Premiere. „Spurlos verschwunden“ heißt der Krimi des britischen Autors Leslie Sands.
Unangenehme Fragen des Inspektors
Ein Probenabend auf der neu eingerichteten Bühne. Die Szene im englischen Landhaus ist edel eingerichtet. Noble weiße Sofas und das abstrakte Gemälde signalisieren einen liberal-entspannten Lebensstil. Doch Verlegerin Karen Holt, gespielt von Julia Szabo, ist sichtlich nervös. Angespannt tigert sie durch den Raum. So als würde sie ahnen, dass gleich Inspektor Davies (Jens Schwarze) vor der Tür stehen wird. Der gibt sich ungezwungen, stellt aber unangenehme Fragen. Und das mit gutem Grund. Denn Karen hat die Geliebte ihres Mannes (Timo Ackermann) angefahren, den Unfall aber vertuscht.
„Wir lieben den Genrewechsel“, kommentiert Theaterleiterin Liesel Naumann die Wahl des neuen Stücks. Im November eine Komödie, jetzt der Krimi mit dem typisch englischen, makabren Biss und vielen Wendungen. „Die Handlung bleibt spannend bis zum Schluss“, verspricht die Regisseurin.
Naumann und ihre Truppe freuen sich darauf, erstmals im Sommer zu spielen, gleich neben dem lauschigen Biergarten. Dass das möglich wurde, sei einerseits dem unkomplizierten und großzügigen Entgegenkommen der Betreiberfamilie des „Löwen“ zu verdanken. Und andererseits der enormen Anstrengung aller Beteiligten. „Meine Leute haben unglaublich hart gearbeitet“, lobt Liesel Naumann. Allein die Installation der Elektrik habe zwei volle Tage in Anspruch genommen. Hinzu kamen der Aufbau der flexiblen Bühne, der Einbau der Bühnenwände und all der anderen Requisiten, die man aus der „Krone“ mitgenommen hatte.
72 Plätze bietet das neue Theater. Die Zuschauer sitzen an 18 Bistrotischen, an denen auch bewirtet wird. Zudem sorgt das Team des „Löwen“ in der Pause für Getränke und Fingerfood an einer kleinen Bar.