An der Aktion des Seeheimer Gesamtelternbeirats beteiligen sich 26 Spender mit Geräten und Geld.
Von Claudia Stehle
Der Lehrer Peymann Kazemi arbeitet mit Jaspar Müller (links) und Nico Büchler (rechts) vom Computerteam bereits an einem der gespendeten Laptops.
(Foto: Hans Dieter Erlenbach)
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SEEHEIM-JUGENHEIM - Digitales Lernen im Schuldorf Bergstraße wird nachhaltig unterstützt durch eine Spendenaktion, die der Gesamtelternbeirat mit der Gemeinde Seeheim-Jugenheim initiiert hat und an der sich 26 Spender beteiligt haben, die teilweise auch gleich mehrere Geräte in die Aktion eingebracht haben.
Die Idee zur Spende gebrauchter PCs entstand schon während des Home-Schoolings, als allein im Bereich der Haupt- und Realschulklassen deutlich wurde, dass rund 100 Schüler ohne Zugang zu einem eigenen PC gar nicht am Home-Schooling im erforderlichen Maß teilnehmen konnten. Katja Brückner, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Schule, entwickelte aus dieser Erkenntnis heraus die Idee zur sinnvollen Zweitverwendung gebrauchter, aber noch arbeitsfähiger Computer und wandte sich damit an die Gemeinde.
Nach der Klärung organisatorischer Fragen konnte im August vom Gemeindevorstand die Spendenaktion gestartet werden. Am Montag wurden die eingegangenen Sachspenden der Schule in Anwesenheit von Bürgermeister Alexander Kreissl (CDU) und Mitgliedern der Schulleitung, des Gesamtelternbeirats und des Fördervereins übergeben.
„Wenn für mehrere Kinder in einer Familie nur ein PC zur Verfügung steht, wird es schwierig mit der Teilnahme am digitalen Unterricht“, sagte Kreissl und begrüße das erfreuliche Resultat des gemeindlichen Spendenaufrufs, denn neben den Computern gingen auch Geldspenden ein. Zudem befanden sich unter den Spendern auch Ehemalige des Schuldorfs.
Außerdem übergab der schulische Förderverein, über den die gesamte Aktion lief, 10 000 Euro für die Anschaffung weiterer PCs neben den Fördermitteln des Landes für diesen Zweck. „Digitales Lernen soll stärker in den allgemeinen Unterricht einbezogen werden, auch ohne Druck durch Corona“, sagte dazu Katja Brückner.
Nach der Übergabe der gespendeten Gebrauchtgeräte machen sich nun ältere Schüler des Haupt- und Realschulzweigs unter fachlicher Anleitung eines Lehrers an die Arbeit, um die Computer fit für den Gebrauch durch die neuen Besitzer zu machen. Damit wird aus der Spendenaktion ein weiteres nachhaltiges Projekt, denn möglicherweise, so Pressesprecherin Sabine Milewski von der Gemeinde Seeheim-Jugenheim, kann diese Beschäftigung mit den Geräten bei einigen dieser Schüler Interesse an der Arbeit mit der Computertechnik als künftige berufliche Perspektive wecken.
Angefragt wurde vor dem Start der Spendenaktion auch die örtliche Tannenberg-Grundschule, die aber zunächst keinen Bedarf angemeldet hatte. Wie Sabine Milewski erläutert, ist eine neue Spendenaktion durchaus möglich, wenn sich künftig möglicherweise weiterer Bedarf an gebrauchten Rechnern ergibt.