Die 13 Jahre alte Annika Schaaf aus Seeheim hat die Süßspeise Pavlova in Australien kennengelernt. Foto: Karl-Heinz Bärtl
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SEEHEIM - In Australien ist sie Nationalgericht. In Europa weitgehend unbekannt. Aber egal wo – Pavlova ist nichts für Kalorienzähler. Die Süßspeise ist ein Kuchen, der es in sich hat. Herrlich leicht, weil Kalorien ja nichts wiegen. Doch das trügt enorm. Bunt ist Pavlova auch, das machen die Früchte oben drauf. Gehaltvoll wäre also untertrieben, lecker aber auch. Die Pavlova ist nämlich megalecker.
Annika Schaaf wuchs in Australien auf. Die heute 13-jährige Seeheimerin hat die Pavlova, die auch als Dessert taugt, in Melbourne kennen- und lieben gelernt. Und backt sie auch in Deutschland eifrig.
Eigentlich ist die Namensgebung für die Torte widersinnig. Sie ist nämlich nach der russischen Ballerina Anna Pavlova (1881-1931) benannt. Und die wird sich schon aus Gewichtsgründen von allem Süßen fern gehalten haben. Die Ballettlegende kam in den 1920er Jahren für Auftritte nach Neuseeland und Australien und hinterließ offenbar mächtig Eindruck ob ihrer schwebenden Tanzkünste. Als ein australischer Hotelküchenchef ein paar Jahre später die Süßtorte kreierte, soll er mit Blick auf den leichten Baiserboden gesagt haben, seine Schöpfung sei „leicht wie die Pavlova“. Und schon hatte die Speise ihren Namen.
PAVLOVA
Zutaten:
– 4 Eiweiß
– 1 Prise Salz
– 225 g Zucker
– 1 Tl Essig
– 1 Tl Maisstärke
– 400 ml Schlagsahne
– Erdbeeren
– Maracuja
– Passionsfrucht
– Kiwis (alternativ: Beeren und Früchte der Saison)
Zubereitung:
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Das Eiweiß steif schlagen. Dann den Zucker unter Rühren einrieseln lassen. Essig und Maisstärke unterheben.
Die Mischung auf einem Backblech mit Backpapier kreisförmig und etwa fünf Zentimeter dick verteilen.
Das Backblech in den Ofen schieben und die Temperatur auf 150 Grad zurückdrehen.
Zwei Stunden backen lassen. Danach den Pavlova-Boden herausnehmen und abkühlen lassen. Kurz vor dem Servieren die Schlagsahne steif schlagen und auf die Baisermasse streichen. Obststücke auf der Schlagsahne verteilen – fertig. (bux)
Andere Versionen der Entstehung gehen vor allem in Neuseeland davon aus, die Süßspeise habe es bereits sehr viel früher gegeben, zunächst unter anderem Namen – bis die Pavlova kam und ebenso begeisterte, wie die Torte schon zuvor. Es ist also kompliziert mit der Pavlova-Geschichte.
Das kümmert Annika nicht. Für sie ist die Pavlova eine Erinnerung an Australien und einer ihrer Dessert-Favoriten. Ein süßes Stückchen Down Under und ein Garant dafür, dass Gäste vor Verzückung ins Schwärmen geraten. Wozu auch die optische Darreichung schon vor dem ersten Bissen beiträgt.
Für die Früchte obenauf gilt: Traditionell ist die Variante mit Erdbeeren, Kiwis und Passionsfrucht. Es gehen auch alle anderen Früchte. Aber der einzigartige und typische Geschmackskontrast entsteht eben erst durch die Säure, besonders der Kiwis und der Passionsfrucht. Zusammen mit der Sahnemasse und dem süßen Baiserboden ist der Genuss perfekt und mit keinem deutschen Sahne-Obst-Gericht zu vergleichen.
„Zusammen mit der Backzeit dauert das Ganze etwa zweieinhalb Stunden. Aber davon gehen ja alleine zwei Stunden fürs Backen drauf“, sagt Annika. Seit einigen Jahren lebt sie wieder in Deutschland. Was vermisst sie an Australien besonders? „Das Wetter, die Sonne, die Wärme. Hier in Deutschland ist es halt wirklich manchmal sehr nass und kalt“, sagt sie und lacht. „In Melbourne waren es nur 20 Minuten bis zum Strand.“ Und was hat sie in Australien an Deutschland vermisst? „Typische deutsche Brötchen. Die gibt es in Australien nicht. Und Schokoküsse.“