Rosen und Lavendel für Jugenheimer Schloss Heiligenberg
Von Claudia Stehle
Mitglieder des Beirats Stiftung Heiligenberg beobachten, wie die Fachleute (von links) Dian Tsochev, Rumen Wasilew und Nikolai Aivazov den historischen Rosenhang bepflanzen. Foto: Karl-Heinz Bärtl
( Foto: Karl-Heinz Bärtl)
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JUGENHEIM - Einen weiteren Schritt zur Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbilds des Schlosses Heiligenberg und seiner Anlagen konnte dessen Stiftung in diesen Tagen dank der tatkräftigen Unterstützung durch die bulgarische Stadt Karlovo tun, die Pflanzen und Mitarbeiter geschickt hatte, um den historischen Rosenhang oberhalb der Aussichtsterrasse wiederherzustellen.
Ein Schenkungsvertrag wird geschlossen
Karlovo ist in Bulgarien seit Jahrhunderten die Rosenstadt, in der das Duftöl der dort im Rosental wachsenden Damaszenerrosen für kosmetische Zwecke gewonnen wird. Seit kurzem haben Seeheim-Jugenheim und Karlovo eine Freundschaft beschlossen, die auf dem Heiligenberg eng verbundenen Alexander von Battenberg basiert, der als erster gewählter Fürst von Bulgarien dort auch heute noch hohe Verehrung erfährt.
Durch die herzlichen Kontakte zwischen den beiden Kommunen entstand die Idee zur Wiederherstellung des historischen Rosenhangs auf dem Heiligenberg. Karlovos Bürgermeister Emil Kabaiwanov selbst hat dieses Projekt zu seiner Chefsache gemacht.
Für die jetzt durch Experten aus Karlovo vorgenommene Pflanzung von 75 Stöcken historischer Edel-Rosensorten und 75 Damaszener Duftrosen wurde eigens ein Schenkungsvertrag zwischen den beiden Kommunen geschlossen, zusätzlich zu den Rosenstöcken brachten Rumen Wasilew, einer der bekanntesten Rosenzüchter seines Landes, und sein Mitarbeiter Dian Tsochev sowie Begleiter Nikolai Aivazov 300 dunkellila blühende Lavendelpflanzen mit, aus denen in Karlovo ebenfalls Duftöl gewonnen wird. Sie fassen, jetzt bei der Pflanzung fachmännisch gekürzt, die Rosenterrassen ein, in deren Mitte sie nach einem von Wasilew entwickelten Pflanzplan die bunten Edelrosen gepflanzt haben, während an den Rändern der drei Beete die rosafarbenen Damaszener Duftrosen anwachsen sollen.
„Wir mussten dafür einige Vorbereitungen treffen“, erläutert dazu Joachim Horn, der Vorsitzende der Stiftung, unter Verweis, dass dieser Hang in seiner ursprünglichen Form nicht mehr existierte. „Wir mussten erst einen Ahorn fällen und dann die historischen Strukturen der Rosenterrassen wieder freilegen, wobei uns das Land Hessen unterstützt hat“, sagt Horn. Nun sind nach altem Vorbild wieder drei terrassenförmig übereinanderliegende Rosenbeete am Hang entstanden, wie früher mit Findlingen eingefasst.
Die bulgarischen Rosenexperten haben bereits weitere neue Ideen, mit denen sie die Freundschaft zu Seeheim-Jugenheim und dem Heiligenberg und seiner Verbindung zu Alexander von Battenberg weiter begleiten werden. So will Rumen Wasilew demnächst mit der Zucht einer „Alexander-von-Battenberg“-Rose beginnen. Darüber hinaus regten die bulgarischen Freunde an, sich möglicherweise um die Rekonstruktion des Rosenpavillons in der Anlage zu kümmern, wie er auf alten Ansichten zu sehen ist.