Yvonne Albe aus Steigerts verbindet ihre Leidenschaft zur Fotografie und ihre Liebe zur Natur; Warum sie morgens früh aufsteht.
SEEHEIM-JUGENHEIM - Frühmorgens auf einer Wiese am Waldrand: „Die Sonne geht auf und durchbricht den Nebel, Margeriten blühen, Rehe springen herum“, so beschreibt Yvonne Albe ein Erlebnis, auf einer ihrer Foto-Touren. Die Begeisterung für Natur- und Landschaftsaufnahmen entdeckte die 43-jährige Hobbyfotografin vor etwa zwei Jahren, als die Sozialpädagogin krankheitsbedingt längere Zeit ausfiel.
„Fotografiert habe ich vorher kaum, höchstens meine Familie geknipst, ohne jeglichen Anspruch“, erzählt sie. Mit einer alten Kamera, die sie mal für einen Auslandsaufenthalt mit Mann und Kindern besorgt hatte, zog sie irgendwann einfach los, raus in die Natur.
Rund um ihren Wohnort Steigerts gibt es viele Gelegenheiten für Fotos. „Am Anfang fotografierte ich vorrangig rund um meine Haustür, wir wohnen direkt am Wald, und alleine dieser hat mir schon zahlreiche Motive geboten.“ Mit der Zeit wurden die Spaziergänge ausgedehnter und Yvonne Albe erkundete mit ihrer Kamera die Landschaften des vorderen Odenwalds. Dabei war sie immer auf der Suche „besondere Stimmungen einzufangen.“ Mit der Übung schärfte sich auch ihr fotografischer Blick und sie stellte fest, dass das Licht früh am Morgen auf Bildern die schönste Atmosphäre erzeugt. Auch wenn es ihr am Anfang schwergefallen ist, hat sie für früh am Morgen den Wecker gestellt – im Sommer manchmal um 4 Uhr. „Dadurch, dass ich weiß, was ich draußen erleben kann, klappt das Aufstehen mittlerweile sehr gut“, sagt sie.
Eine besondere Verbindung zur Natur hatte die in München geboren und aufgewachsene Yvonne Albe schon immer: „Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich in den Bergen oft stundenlang in Blumenwiesen saß und die Natur beobachtete.“
Heute ist die 43-Jährige „vom Fotofieber gepackt“ ein- bis zweimal die Woche draußen unterwegs, um neue Ecken der Region zu erkunden: „Mein bislang weitester Ausflug ging nach Zwingenberg am Neckar“, erzählt sie. Das technische Know-how rund ums Fotografieren hat sie sich zu großen Teilen selbst beigebracht, und das mit so großem Erfolg, dass sie in Kooperation mit dem Verein „Beerbach in Bewegung“ mittlerweile viermal im Jahr Foto-Wanderungen anbietet.
Fest steht: Durch die Touren mit der Kamera hat sich ihre Sicht auf die Welt verändert: „Ich habe gelernt, noch genauer hinzuschauen, auch die kleinen Dinge zu schätzen“, erzählt die Fotografin. Aufgefallen ist ihr dabei, dass mit den Wäldern, den Bäumen und Böden nicht gut umgegangen wird: „Im Wald vor meiner Haustür beispielsweise sind 2018 durch einen großen Einschlag weite Teile des Bodens durch die Maschinen zerstört und viele Bäume beschädigt worden.“
Mit ihren Fotos, die mittlerweile auch auf Ausstellungen, wie aktuell im Historischen Rathaus in Seeheim-Jugenheim, zu sehen sind, möchte Albe auch bei anderen ein Bewusstsein für einen besseren Umgang mit Wäldern und Wiesen schaffen: „Unsere Natur ist schützenswert.“