Für die Trainingsstunden der Jiu-Jitsu-Abteilung des TV Jugenheim werden vor allem die farbigen Übungsmatten benötigt. Ein Teil davon wird nun auch in der Seeheimer Halle gelagert. Foto: TV Jugenheim
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SEEHEIM-JUGENHEIM - Für das Problem fehlender Hallenzeiten der Jiu-Jitsu-Abteilung des Turnvereins Jugenheim (TVJ) ist eine Lösung gefunden. Die Kampfkunst-Abteilung hat neue Zeiten in der Halle 72 an der Seeheimer Sandstraße erhalten. Zuvor wurden die Trainings der Abteilung ausschließlich in der Jugenheimer Bürgerhalle angeboten.
Auslöser war die Sperrung der Sport- und Kulturhalle
Seit Jahresbeginn waren immer wieder Trainingsstunden der Jiu-Jitsu-Abteilung an Freitagen ausgefallen. Der Grund: Nach der Schließung der Sport- und Kulturhalle (Spoku) in Seeheim wegen Einsturzgefahr vor einem Jahr können Einzelveranstaltungen wie Flohmärkte, Konzerte und Hallenbuchungen von Firmen und anderen Veranstaltern an Wochenenden nur noch in der Jugenheimer Bürgerhalle sein.
Dorthin wurden nach der Spoku-Schließung alle Einzelveranstaltungen verlegt. Diese Veranstaltungen haben Vorrang gegenüber regelmäßigen Trainingszeiten der Vereine. Und für solche Veranstaltungen am Wochenende wird die Bürgerhalle bereits freitags hergerichtet und an den Veranstalter übergeben. Damit fiel dann immer wieder einer der beiden Trainingsabende der Jiu-Jitsu-Abteilung aus.
Die Abteilung ging im Sommer auf die Barrikaden, sammelte Unterschriften und wurde beim Bürgermeister vorstellig. Die Gemeindeverwaltung versprach daraufhin zu helfen und zu vermitteln.
Die Lösung kam dann schließlich ganz anders zustande. „Ein Kollege der TVJ-Volleyballabteilung machte uns darauf aufmerksam, dass es in der Seeheimer 72er-Halle freitagabends eine Gruppe aus Bickenbach gibt, die dort trainiert. Und deren Hallenzeit haben wir jetzt“, sagt Jiu-Jitsu-Abteilungsleiter Günter Daum. „Das Übertragen der Hallenzeit auf uns ging dann ganz reibungslos mit der Gemeinde.“ Zwar bespiele die Jiu-Jitsu-Abteilung jetzt beide Hallen (montags unverändert die Bürgerhalle in Jugenheim, freitags die Halle in Seeheim), „aber das haben wir im Griff. Wir haben unsere Matten für das Training aufgeteilt und müssen sie allenfalls noch zu besonderen Veranstaltungen wie Lehrgängen in einer Halle zusammentragen. Aber damit können wir leben. Und müssen es auch. Wir sehen die jetzige Lösung als dauerhafte Lösung an.“ Mit der neuen Freitagsbelegung in Seeheim musste das Training der Jiu-Jitsu-Abteilung um eineinhalb Stunden vorverlegt werden. Das Montagstraining in Jugenheim bleibt unverändert. Die neue Belegung der TVJ-Abteilung greift bereits seit Ende der Herbstferien.
„Insgesamt haben uns die Trainingsausfälle zuvor in Jugenheim, die es ja seit Jahresbeginn gab, rund 40 unserer ehemals 120 Mitglieder gekostet. Die meisten davon waren Jugendliche, die die häufigen Trainingsausfälle einfach nicht mehr mitgemacht haben“, sagt Daum.
Nach Angaben der Gemeindeverwaltung trainiert die Bickenbacher Sportgruppe – ein Faustball-Team der SKG Bickenbach – zu unveränderter Zeit weiterhin in Seeheim, neuerdings jedoch in einer anderen Seeheim-Jugenheimer Halle, die sich nach Angaben Daums wiederum nicht für das Jiu-Jitsu-Training geeignet hatte. Die Bickenbacher Gruppe ist nach Angaben aus dem Rathaus der einzige nicht in Seeheim-Jugenheim ansässige Nutzer von regelmäßigen Hallenzeiten. Laut Hessischer Gemeindeordnung (Paragraf 20) sind auswärtige Nutzer bei der Vergabe von Hallenzeiten gleichberechtigt mit Vereinen aus der Kommune, in der sich die Halle befindet.