Reinheim verliert den Schnellbus

Die K 85 wird ab April 2017 nicht mehr in Reinheim (hier die Haltestelle in der Darmstädter Straße) halten. Das hat die Dadina-Verbandsversammlung nun beschlossen. Archivfoto: Guido Schiek Foto:
REINHEIM - Die Stadt Reinheim wird die Schnellbusanbindung nach Darmstadt über die Linie K 85 verlieren. Das hat die Verbandsversammlung der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Wie berichtet, hatte das Reinheimer Parlament wiederum dieses Vorhaben Anfang des Monats einstimmig abgelehnt.
Die K 85 wird künftig an Reinheim und Spachbrücken vorbeifahren, dafür in Roßdorf und am Oberfeld in Darmstadt halten. Ob Reinheim dafür einen Ersatz bekommen wird, steht noch nicht fest. In der Neuausschreibung des Linienbündels Reinheim zum 18. April 2017, die von der Dadina-Verbandsversammlung ebenfalls einstimmig beschlossen wurde, steht nur, dass eine „zusätzliche schnelle Busverbindung als Ersatz für die Linie K 85 von der Kernstadt Reinheim nach Darmstadt“ als „Option“ aufgenommen werde. Ob diese „Option“ umgesetzt wird, hängt nicht zuletzt an der Finanzierung.
Zunächst fährt kein Schnellbus
Die neue Schnellbuslinie würde wohl nur dann realisiert, wenn die Kommune sich an den Kosten von rund 100 000 Euro pro Jahr beteiligen würde. Aber genau das hat das Reinheimer Parlament bereits abgelehnt (wir haben berichtet). Also wird es zunächst keinen Schnellbus geben, es sei denn, das Reinheimer Parlament entscheidet sich um – rechtzeitig vor dem 18. April 2017. Alternativ wäre dies auch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 möglich, wenn bis dahin ein neues Finanzierungsmodell zwischen dem Kreis und den Kommunen vereinbart wurde.
DIE BEGRÜNDUNG
Durch die Vorbeifahrt an Reinheim und Spachbrücken kann die Linie K 85 als Direktverbindung zwischen Fischbachtal und Darmstadt erhalten bleiben. Aber selbst bei einer Vorbeifahrt an Roßdorf sei es nicht möglich, den heutigen Linienweg über Reinheim mit stabilen Fahrtzeiten zu bedienen, heißt es in der Begründung der Dadina zum Ausklammern von Reinheim und Spachbrücken. (tb)
Im Linienbündel Reinheim wurden zudem noch weitere Änderungen beschlossen. So wird die Linie K 55 eine einheitliche Linienführung zwischen Darmstadt, Roßdorf, Zeilhard, Georgenhausen, Spachbrücken und Reinheim erhalten und im 30-Minuten-Takt fahren, am Wochenende im Stundentakt. Nach der Station Reinheimer Bahnhof wird versucht, Ueberau und den Süden Reinheims anzubinden.
Auf der K 56 entfallen am Wochenende die Fahrten zwischen Lichtenberg und Asbach, Ersatz soll es geben durch die Ausweitung des Angebots auf der Linie K 58.
Der Linienweg der K 57 bleibt gleich, durch eine Bündelung mit der K 58 zwischen Reinheim und Groß-Bieberau wird dort ein 30-Minuten-Takt erreicht, weil die Busse, die sonst auf jeder Linie im Stundentakt unterwegs sind, entsprechend zeitlich verschoben fahren.
Linie K 58 verlängert bis Reinheim
Am Wochenende verlängert sich die Dauer bis zum nächsten Bus allerdings auf eine Stunde. Die Übergangszeit zur Linie K 55 in Reinheim verlängert sich von drei auf 15 Minuten. Von Montag bis Freitag wird es zudem für die K 57 einen Anschluss zur K 85 nach Niedernhausen geben.
Die Linie K 58 hingegen wird bis Reinheim verlängert und erhält einen einheitlichen Linienweg zwischen Reinheim, Groß-Bieberau, Lichtenberg und Rodau, danach gibt es wechselnde Führungen über Klein-Bieberau und Asbach nach Ernsthofen. Die K 58 fährt im Stundentakt, der sich am Wochenende verdoppelt. Verknüpfungen gibt es zu den Linien 65 und K 55 in Reinheim sowie zur Linie O in Ernsthofen.
Ob die Linie K 57 in Brandau endet oder bis nach Gadernheim verlängert wird, muss noch mit dem Kreis Bergstraße beziehungsweise mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar abgeklärt werden.