Dem Reinheimer CDU-Fraktionsvorsitzenden Andreas Rückert liegen auch Umweltthemen am Herzen. Foto: Karl-Heinz Bärtl
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REINHEIM - Andreas Rückert (42) sieht sich nicht als „klassischen CDU-Mann“, will das aber nicht als Seitenhieb gegen die Union verstanden wissen. Im Gegenteil: Mit den Inhalten der Christdemokraten identifiziert sich der Ueberauer zu 100 Prozent, allerdings sieht er sich politisch breiter aufgestellt. Das äußert sich unter anderem darin, dass ihm Umweltthemen sehr am Herzen liegen – und er in seinem Haus als Mieter Flüchtlinge hat. Nun ist er Fraktionsvorsitzender der Reinheimer CDU, die damit nach dem parteilosen Michael Wend immerhin ein Parteimitglied an der Spitze hat.
Sein Start ist ein Neuanfang für die Fraktion, denn neben Wend traten auch Ulrike Strauß, Carsten Schieck und Bernd Fieseler aus beruflichen Gründen zurück. Marco Carella, Dietmar Köhler, Evelyn Schachtebeck und Rückert rückten nach. Vier der sechs Mitglieder, die im Parlament vertreten sind, sind damit neu. Ein Umbruch, der auch Chancen mit sich bringt. „Grundsätzlich wollen wir mehr Leute an der Politik interessieren“, sagt er, „und sie auch daran teilhaben lassen. Wir wollen mehr auf die Bürger und ihre Probleme hören.“ Gleichzeitig soll aber die „gute Politik“ der Union fortgesetzt werden.
„Wir sind effektiver geworden als Fraktion“, sagt Rückert über die Änderungen seit dem Umbruch. Das hängt damit zusammen, dass die jetzigen Mitglieder beruflich nicht so stark eingebunden sind wie die ehemaligen, aber auch mit moderner Technik. Die Fraktion kommuniziert täglich über eine Nachrichten-Gruppe auf dem Handy, zudem viel per E-Mail. Die Kommunikation ist notwendig, denn die Arbeit in der Opposition fordert einiges an Absprachen. „Wir können ja nur Nadelstiche setzen angesichts der Mehrheitsverhältnisse“, sagt Rückert.
REINHEIM
37 Abgeordnete sitzen ehrenamtlich im Reinheimer Stadtparlament, neun Politiker im Magistrat. Wer sind die Menschen, die sich ums Gemeinwohl sorgen, die sich im politischen Streit die Köpfe heiß reden, um sie anschließend unter Umständen auch noch hinzuhalten? Das ECHO stellt politische Köpfe vor. (tb)
Nach einer längeren politischen Pause war Rückert, der eigentlich Spachbrücker ist und dort auch schon für den Ortsbeirat kandidiert hatte, aber seit 2012 in Ueberau wohnt, nach der Kommunalwahl 2016 in die erweiterte Fraktion aufgenommen worden, arbeitete außerparlamentarisch mit. Den Kontakt hatten ein Jahr zuvor Corinna Philippe-Küppers und Michael Wend aufgenommen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, alle knapp 60 Mitglieder des Stadtverbandes zu besuchen. „Und die beiden waren sehr hartnäckig“, sagt Rückert und lacht, „aber mein Interesse war geweckt.“ Bei der Kommunalwahl stand der Diplom-Verwaltungswirt (FH) relativ weit hinten auf der Liste. Als Wend dann seinen Rückzug ankündigte, sei sich die Union relativ schnell einig gewesen, dass er der Richtige für den Posten sei. „Ich habe kurz überlegt und zugesagt“, sagt Rückert, „und habe es noch nicht bereut.“ Am 1. Januar wurde der Stadtverordneter, am 11. Januar Fraktionsvorsitzender. Zuvor hatte er das Amt aber schon kommissarisch inne.
Mit Frau Anja (49) lebt er in Ueberau, obwohl seine Familie aus Spachbrücken stammt. Den Wechsel „vom Guggugg zum Sandhasen“, wie er sagt, hat er auch 2014 fußballerisch vollzogen, ist jetzt beim FC Ueberau am Ball. Früher war er jahrelang bei der FSV Spachbrücken am Ball. Mit Wechseln kennt er sich also bestens aus.