FTG und Reitverein sind gegen die Verlagerung des Germania-Geländes in Pfungstadts Süden. Sie befürchten Raumnot bei Veranstaltungen und beklagen Ungleichbehandlung der Vereine.
PFUNGSTADT - Kritisch bis ablehnend reagieren mit der FTG Pfungstadt und dem Pfungstädter Reit- und Fahrverein zwei Vereine aus dem Sport- und Freizeitzentrum an der Dr. Horst-Schmidt-Straße die Pläne für einen möglichen Umzug des RSV Germania 03. Der soll vom jetzigen Standort an der Ostendstraße in den Süden Pfungstadts umziehen, um Platz zu machen für einen Umzug der Brauerei ins Industriegebiet.
Beide Vereine haben nach Bekanntwerden dieser Pläne schriftlich Stellung dazu bezogen und dies den Kommunalpolitikern und Bürgermeister Patrick Koch (SPD) mitgeteilt. Dabei kritisieren beide Vereine, dass sie im Vorfeld dieser Planungen als unmittelbare Nachbarn eines künftigen RSV-Geländes außen vorgelassen worden seien und keine Informationen zu diesen Plänen erhalten haben.
Für den Vorstand des Reit- und Fahrvereins mit der Vorsitzenden Sandra Meinhard stellt sich dabei einmal die Frage, ob eine Häufung von künftig fünf Fußballplätzen an diesem Standort sinnvoll sei, vor allem angesichts der geringen Mannschaftszahl der Germania. Zum anderen wird auf die schwierige Situation der Vereinsgastronomie am Standort verwiesen, die durch ein weiteres Vereinslokal noch schwieriger würde.
Massiv kritisiert wird die Ungleichbehandlung der Germania durch die angedachte Vollfinanzierung ihres Umzugs gegenüber anderen Vereinen, die ihre Anlagen und deren Unterhalt selbst finanzieren müssen. Nicht zuletzt verweist der Reit- und Fahrverein auf seine Nutzung städtischen Geländes nahe der eigenen Anlage bei Turnieren als Parkfläche. Sollte dies künftig entfallen, bangt der Verein um die Zukunft seiner Veranstaltungen.
Ähnlich kritisch sieht auch die FTG, ein Verein mit derzeit 1235 Mitgliedern die Umzugspläne. „Wir sind schon durch die Schwimmbadschließung betroffen und haben durch Corona weitere Mitglieder verloren“, erläutert Margit Becker-Hillemann, die Vorsitzende. Sie verweist auf ergebnislose Gespräche mit dem Vorstand der Germania vor zwei Jahren über eine gemeinsame Organisation auf dem FTG-Gelände. Angesichts der geringen Mannschaftszahl der Germania sei der Sinn der Verlagerung nicht erkennbar. Beklagt wird zudem die Finanzierung des Umzugs als Ungleichbehandlung. „Die FTG lehnt nach Rücksprache mit ihrer Fußballabteilung den angedachten Umzug an den hiesigen Standort ab.“