Unter anderem plant Pfungstadt für den Hessentag eine Fußgängerzone.
PFUNGSTADT - In der Eberstädter Straße fahren keine Autos mehr, Menschen flanieren an den Geschäften vorbei, andere sitzen in Cafés – so könnte die Pfungstädter Innenstadt in vier Jahren aussehen. Der Umbau der Durchgangsstraße zur Fußgängerzone ist das wichtigste Projekt, das im Zuge des für 2023 geplanten Hessentags umgesetzt werden soll. Es steht ganz oben auf der Liste mit 19 Vorhaben, die Bürgermeister Patrick Koch (SPD) am Montag mit der Bewerbung in der Staatskanzlei in Wiesbaden abgegeben hat.
„Das kann zur Belebung der Innenstadt beitragen“, stuft der CDU-Fraktionsvorsitzende Eberhard Klüber dieses Projekt als wichtig ein. Die Christdemokraten haben wie die anderen fünf Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung Vorschläge ausgearbeitet und bewertet. Die Umgestaltung in eine Fußgängerzone ab 2023 hat dabei von den Komunalpolitikern den größten Zuspruch bekommen.
Neu ist der Vorschlag nicht. Vor einigen Jahren scheiterte er am Widerstand der Einzelhändler. Das hat sich geändert. „Früher gab es noch zwei Nahversorger in der Straße, da war die Situation in der Straße anders“, weist der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Selbstständiger in Pfungstadt (ISP) auf den Wandel hin. Einen Abschnitt der Eberstädter Straße zu nutzen, sei denkbar. Es bedürfe allerdings einer Regelung für den Verkehr und Parkplätze.
Die soll es auch geben. „Ein Parkraumkonzept ist dabei“, sagt SPD-Fraktionschef Swen Klingelhöfer. Auch ein Verkehrskonzept soll umgesetzt werden, heißt es in den Bewerbungsunterlagen zum Landesfest.
Neben der Fußgängerzone haben vier weitere Projekte die oberste Priorität zugewiesen bekommen: ein Radwegekonzept, die Aufforstung des Stadtwaldes, der Ausbau der Barrierefreiheit und die Entwicklung eines Sport- und Freizeitzentrums Süd, inklusive Schwimmbad und Hotel.
Ob diese Vorhaben auch umgesetzt werden, steht noch nicht fest. „Erhalten wir den Zuschuss für die Ausrichtung des Hessentags, müssen sie von der Landesregierung auf Förderfähigkeit hin überprüft werden“, beschreibt Rathauschef Koch das weitere Vorgehen.
Bei den Fraktionen findet die Vorhabenliste Zustimmung, haben sie sie doch selbst zusammengestellt. So wertet der UBP-Fraktionsvorsitzende Richard Kramer die Aufnahme des Radwegekonzepts und die Aufforstung in die Spitzenplätze als positiv. Beim Freizeitzentrum Süd macht er indes ein Fragezeichen. „Wir müssen aufpassen, dass die Vorhaben von der Verwaltung auch umgesetzt werden können“, sagt er.
„Es muss für die Bürger etwas rauskommen, das auch nach dem Hessentag noch etwas bringt“, sagt Sozialdemokrat Klingelhöfer. Bei der Fußgängerzone sei das der Fall. Die SPD hätte sich zudem eine Lösung für die Seniorenwohnanlage Hessenland und die Öffnung der Modau gewünscht.
Jürgen Lilge (FDP) ist mit den Top-Fünf der Liste zufrieden. Er hätte sich aber zusätzlich den Ausbau des Nahverkehrs mit S-Bahn-Halt ebenfalls ganz oben gewünscht. Die Freie Grüne Liste und die Freien Wähler waren am Freitag zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.