Ratten haben die Ufermauern der Modau in der Stadt Pfungstadt beschädigt. Jetzt werden die Mauern saniert und Rattenfest gemacht.
Von Claudia Stehle
Die von Ratten beschädigte Mauer an der Modau in Pfungstadt wird wieder instandgesetzt. Mit Hilfe der Wasserhaltung können die Arbeiter im Trockenen tätig sein.
(Fotos: Lukas Görlach)
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PFUNGSTADT - Ratten oder auch Bisamratten haben in Pfungstadt, wie berichtet, ein recht zerstörerisches Werk an den beiden Ufermauern der Modau im Bereich der Kirchstraße/Seeheimer Straße geliefert. Die Schadensbeseitigung wird nun bis in den August dauern und die Stadt rund 300 000 Euro kosten.
Den Hinweis auf die Schäden durch die Nager erhielt die Stadt durch einen Bürger. Bei einem Ortstermin Ende Februar wurden Schäden an beiden Ufermauern auf einer Gesamtlänge von 60 Metern festgestellt. Dadurch kam es zu einer Hinterspülung der Mauern, deren Standsicherheit damit gefährdet ist. Durch die jetzt begonnenen Maßnahmen soll diese Standfestigkeit wieder hergestellt werden.
Wie Florian Hagenbruch von der Stadtverwaltung dazu feststellt, soll das Problem mit Betonstreben gelöst werden, die im Abstand von 1,50 Metern hinter der alten Bachmauer aufgestellt und mithilfe von Edelstahlnadeln mit der Mauer verbunden werden. Zudem wird aus den alten Mauerfugen der Mörtel entfernt. Die Hohlräume werden verpresst und die Fugen mit einem Spezialmörtel neu gefüllt. „Diese neue Wand stellt eine sogenannte Schwergewichtswand dar, die aber das äußere Erscheinungsbild der Modau und ihrer Ufer an dieser Stelle nicht beeinträchtigen wird“, sagt er. Ein externer Prüfstatiker sei außerdem eingeschaltet.
Die Arbeiten wurden inzwischen durch die Untere Wasser- und Naturschutzbehörde beim Landkreis genehmigt. Der vorläufige Kostenvorschlag beläuft sich auf rund 200 000 Euro für die eigentliche Sanierung der Bachmauern und rund 100 000 Euro für die sogenannte Wasserhaltung, bei der Räume und technische Einrichtungen das Flussbett während der Arbeiten wasserfrei halten. Diese Wasserhaltung hat zudem weitere Schäden an der defekten Mauer verhindert, als es in der vergangenen Woche nach den starken Niederschlägen zu einem Hochwasser in der Modau gekommen war. „Dank der Wasserhaltung konnte eine weitere Beschädigung der defekten Ufermauern verhindert werden“, sagt dazu Bürgermeister Patrick Koch (SPD). Die städtischen Gremien haben dafür bereits außerplanmäßige Haushaltsmittel für die grundhafte Sanierung der Bachmauern bei der Kirchmühle beschlossen.
Bedauert wird bei der Stadt die Fällung der Linde an dieser Stelle. Ein Baumsachverständiger habe Möglichkeiten zu ihrem Erhalt geprüft und dabei die schon früher getroffene Einschätzung bestätigt, dass der Baum nicht erhalten werden kann, da sich die vorgesehene Rückverankerung für die Mauer im statisch wirksamen Wurzelbereich der Linde befindet. Nun wurde die Linde gefällt und nach Abschluss der Arbeiten werde ein Ersatz gepflanzt, heißt es vonseiten der Stadt. Um gegen die Nager vorzugehen, beauftragt die Stadt turnusmäßig ein Fachunternehmen mit der Schädlingsbekämpfung im stadteigenen Kanalnetz. Diese Maßnahmen werden auch nach der Sanierung der Mauern fortgesetzt. Allerdings ruft die Stadt die Pfungstädter dazu auf, selbst einen Beitrag zu leisten, um die Ausbreitung der Ratten zu vermeiden. So sollten keine Speisereste in die Toilette entsorgt und Müllsäcke mit solchen Resten so gelagert werden, dass die Ratten keinen Zugang dazu haben.