Inspiriert durch „Echo hilft!“ kommen in Otzberg 1500 Euro für den Ökumenischen Hospizverein Vorderer Odenwald zusammen.
Von Dorothee Dorschel
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LENGFELD - Wenige Minuten sind es bis zum Start, und die Spannung steigt. Sowohl unter den Teilnehmern als auch unter den Zuschauern. Während sich die Letzten zum diesjährigen Otzberglauf anmelden, wird die Wartezeit mit einem Rahmenprogramm verkürzt. Dabei präsentieren sich Ortsvereine auf der Bühne, wie etwa die Freiwillige Feuerwehr. Durch die gesperrte Lengfelder Hauptstraße ziehen alle möglichen, leckeren Gerüche von den zahlreichen Ständen der Festmeile.
Im Rahmen der Otzbergwoche veranstaltet am Samstag die Lauf- und Walkinggruppe des TSV Lengfeld den Otzberglauf erstmals als Benefizlauf, bei dem sämtliche Startgelder und Spenden dem Hospizverein Vorderer Odenwald zugutekommen. Darauf sei man durch die vergangene „Echo hilft!“-Aktion gekommen, erklärt Organisator Jürgen Seemann vom TSV.
Bürgermeister Mathias Weber gibt das Startsignal und muss sich schnell in Sicherheit bringen vor dem Tross. Ortsvorsteherin Ulrike Bundschuh wäre eigentlich gar nicht mitgelaufen, „wenn es nicht für den guten Zweck gewesen wäre“. Moderator Rainer Bäcker, Gemeindevertretervorsitzender, motiviert zum Spenden, gerade auch jene, die nicht zu den 127 Läufern und Walkern zählen. Unterwegs wird Wasser gereicht, mit zunehmender Zahl der bewältigten Runden werden die Köpfe immer roter, der Schweiß fließt.
Zum Abschluss der Otzbergwoche beim Odenwaldtag in Lengfeld gibt es einen Benefizlauf.
(Foto: Guido Schiek)
Mit vorn im Rennen um das beste Lauf-Outfit könnten die rosa Einhörner liegen. Zwei „ganz dicke Freunde“ sind es, die derart originell verkleidet mitlaufen. „E bissje Spass haben, für den schönen Zweck laufen, alles andere ist egal. Ob wir eine Runde laufen oder zehn.“ Ursprünglich ein Triathlet ist Stefan Benz, daneben Jens Niedermaier, beide wunderschön gestylt von den Ehefrauen. Von putzigen Fledermäusen mit selbst gebasteltem Kopfschmuck, einer Kinderturngruppe, über die Teilnehmer im original Lengfelder „Schnullkappe“-Outfit mit rot-weißen Pudelmützen und ebensolchen Ringelstreifen, bis zu den lustigen Vögeln, einer auffälligen Frauengruppe in knallgelb, deren Mitglieder erst jetzt feststellen, wie warm es beim Laufen unterm Kostüm wird – der Benefizgedanke steht im Vordergrund. „Heute geht es für uns darum, ein Zeichen zu setzen, für einen guten Zweck und speziell für diese Aktion“, erklärt Nadine Bügler.
„ECHO HILFT!“
Mit der Benefizaktion „Echo hilft!“ werden seit 2005 soziale Projekte in Südhessen unterstützt. Bei der nächsten Aktion, die im November beginnen wird, soll dann unter anderem auch die Otzberger Heydenmühle bedacht werden, wo 40 Menschen mit Assistenzbedarf in Hausgemeinschaften leben. (doro)
Pro absolvierter Runde á einem Kilometer gibt es für jeden Läufer einen Klebepunkt auf Rücken oder Bauch. Bei so einigen, die jedes Mal lautstark gefeiert und bejubelt werden, wenn sie um die Ecke zum Start- und Zielpunkt am alten Rathaus biegen, sammeln sich bald viele Punkte an. Nur bei Hund Oskar nicht, der mit eigener Startnummer auch eine Runde mitgelaufen ist. „Symbolisch“, sagt sein Herrchen. Prämiert werden am Ende die meisten Runden, die Walkinggruppe mit den meisten Teilnehmern und das schönste Kostüm.
Gewinnen aber wird auf jeden Fall das Projekt „Weil Kinder anders trauern“, welches der Ökumenische Hospizverein Vorderer Odenwald in Groß-Umstadt gerade aufbaut. Die Spende vom Lauf solle für Spielzeug, Bücher, Mal- und Bastelutensilien eingesetzt werden, sagt Brigitta Wagner vom Vorstand des Hospizvereins. „Einzelberatungen für Kinder und Jugendliche finden bereits statt. Eine Trauergruppe ist in Vorbereitung. Wir hoffen, dass wir im Herbst starten können.“
Wie Jürgen Seemann vom TSV am Montag mitteilte, kamen beim Lauf rund 1500 Euro zusammen. Die Summe setzt sich aus den Startgeldern für die 1001 gelaufenen Runden zusammen und aus der Spende des Unternehmens Selgros, Weiskirchen, das pro gelaufener Runde 50 Cent beisteuerte. Mit einem Festumzug endete am Sonntag die Otzbergwoche. Auch das Fanfarencorps aus Groß-Zimmern lief dabei mit.