Das Freibad in Ober-Ramstadt soll saniert werden. Die Bürger werden es voraussichtlich in diesem und im kommenden Sommer nicht nutzen könnnen. Archivfoto: Guido Schiek
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OBER-RAMSTADT - Die Bürger von Ober-Ramstadt und dem angrenzenden Modautal werden nicht nur in diesem Sommer, sondern auch 2019 wegen der anstehenden Sanierung auf den Badespaß im örtlichen Freibad verzichten müssen. Der mit allen politischen Kräften im Parlament abgestimmte Versuch, neue Fördermöglichkeiten für das auf 6,5 Millionen Euro kalkulierte Projekt auszuschöpfen, führt zu erheblichen Verschiebungen in der Terminplanung – das war die zentrale Botschaft von Bürgermeister Werner Schuchmann in einem Pressegespräch.
Nach bisheriger Planung sollten mit dem Ende des ersten Quartals 2018 die Sanierungsarbeiten beginnen. Dies war Bedingung der WI-Bank für die Gewährung eines zinsfreien Kredits aus dem Investitionsfonds des Landes Hessen. Die Förderbank des Landes hat 3,7 Millionen Euro fest zugesagt, 2,6 Millionen Euro sind zusätzlich beantragt. Die Baumaßnahme soll damit fast vollständig finanziert werden.
Kontroversen in der Politik um das Sanierungskonzept – Erwärmung des Badewassers und Errichtung eines Sprungturms – seien zwar nicht in großem Konsens beigelegt, aber inzwischen doch entschieden, versicherte der Bürgermeister, so dass dem Baubeginn nichts mehr im Wege stand.
Doch dann erreichte die Kunde von einem neuen Landesprogramm die Ober-Ramstädter Kommunalpolitiker. „Swim“ steht für „Schwimmbad-Investitions- und Modernisierungsprogramm“, soll über fünf Jahre gehen und mit Mitteln von 50 Millionen Euro unterfüttert werden – zehn für jedes Jahr. „Wir haben nachgefragt und erfahren, dass bis zu eine Million Euro pro Einzelprojekt zur Verfügung gestellt werden soll und dass wir mit unserer weit fortgeschrittenen Planung gute Chancen haben“, erklärte der Bürgermeister jetzt. Eine solche Zuwendung hat doppelten Charme: Sie verringert den Kreditbedarf und fließt auch kostenmindernd in die Kalkulation der Folgekosten ein. „So gab es einen ganz großen Konsens in der Politik, dass wir uns um einen Zuschuss bemühen.“
Viele Details der Ausgestaltung sind noch nicht festgelegt, allerdings ist ein Haken bereits bekannt: Während die WI-Bank der Stadt mit dem Termin für den Beginn der Sanierungsarbeiten bis zum 31. März bereits im Nacken saß, können bei Swim die Bauarbeiten nicht vor Bewilligung des Zuschusses begonnen werden.
Ein provisorischer Betrieb ist nicht möglich
Förderanträge können voraussichtlich erst in den nächsten Monaten gestellt, Förderbescheide erst Ende 2018, Anfang 2019 erteilt werden. „Die WI-Bank hat uns deswegen inzwischen eine Fristverlängerung bis Ende 2018 gewährt“, so Schuchmann.
Ein provisorischer Betrieb für diese kommende Sommersaison sei dennoch nicht möglich, „denn wir haben bereits im vergangenen Jahr die Schwimmbadtechnik demontiert. Außerdem haben wir unser Personal an Roßdorf verliehen. Da die Verträge für den Abbruch bereits geschlossen sind, werden wir bald nach Ostern mit den Abrissarbeiten beginnen“, erläuterte der Bürgermeister den neuen Terminplan. „Dies wird aber nicht als Beginn der Sanierung, sondern als Baufeldräumung gewertet.“
Dann kehrt erst einmal Ruhe ein. „Wir gehen davon aus, dass wir 2019 alle Ausschreibungen unter Dach und Fach haben und die Bauarbeiten im Sommer beginnen können“, hofft Schuchmann. „Wenn der Winter mitspielt, steht das Bad dann für die Saison 2020 wieder zur Verfügung. Zur Eröffnung feiern wir natürlich ein großes Fest und denken darüber nach, den Bürgern eine Weile reduzierte Eintrittspreise zu gewähren.“