Nach Angriff auf Schiri: Hessens Innenminister fordert lebenslange Sperre
Ein 22-jähriger Schiedsrichter wurde am Sonntag von einem Spieler des Vereins FSV Münster niedergeschlagen. Hessens Innenminister Peter Beuth äußert sich nun zu dem Vorfall.
Von Jan Felber und Ralf Jarkowski
Beuth: "Schiris verdienen Anerkennung und Respekt." Foto: Boris Roessler / dpa
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MÜNSTER - Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat angesichts der jüngsten Attacke auf einen Amateur-Schiedsrichter in der C-Liga-Partie zwischen der FSV Münster und dem TV Semd eine lebenslange Sperre für Täter gefordert, die Referees bewusstlos prügeln. "Es ist erschreckend, wenn unsere Schiedsrichter, die das im Ehrenamt machen, Opfer von Prügelattacken werden. Wer auf dem Fußballplatz die Fäuste fliegen lässt und den Schiri bewusstlos schlägt, sollte nie wieder auf den Platz zurückkehren dürfen", sagte Beuth am Montag der "Bild"-Zeitung.
Ein 22-jähriger Unparteiischer war am Sonntag in der Partie FSV Münster gegen TV Semd in der C-Liga Dieburg (Hessen) von einem Spieler der Gastgeber niedergeschlagen worden und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden "Neben einer konsequenten rechtsstaatlichen Bestrafung des Täters, erwarte ich mir auch, dass er für den Fußball in Hessen lebenslang gesperrt wird", forderte der hessische Sportminister. Beuth: "Unser Amateur-Fußball lebt davon, dass sich ehrenamtliche Schiedsrichter jedes Wochenende für den Sport engagieren. Dafür verdienen die Schiris Anerkennung und Respekt."
Derweil hat der Verein am Montagabend beschlossen, die Mannschaft mit sofortiger Wirkung aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen. Die außerordentliche Krisensitzung dauerte nur eine Stunde. Zudem wurde der Spieler, der den Schiedsrichter niedergeschlagen hatte, aus dem Verein geworfen worden und hat nun Hausverbot, wie der Verein mitteilte. Laut Hans-Peter Samoschkoff, dem Vorstandsvorsitzenden der FSV Münster, ist der Schiedsrichter inzwischen ansprechbar. Der Verein plane, sich bei dem 22-Jährigen zu entschuldigen. Die Polizei hat den Spieler vernommen und auch die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet, sagte Samoschkoff gegenüber dem Radiosender FFH.
Der Spieler habe seinen Fehler inzwischen eingesehen, für Samoschkoff aber zu wenig: "Er kann sich vor Gericht entschuldigen, aber hier ist die Zeit für ihn vorbei." Dem 28-Jährigen drohen weitere Strafen, der Schiedsrichter hat die Möglichkeit den Spieler zu verklagen, außerdem wird er möglicherweise den Hubschraubereinsatz bezahlen müssen.