Das Not-Parlament hat sich mehrheitlich für den Erhalt der Betreuerstelle auf dem Muna-Gelände über den Förderzeitraum der EU-Mittel ausgesprochen. Die CDU lehnte das Vorhaben ab.
MÜNSTER - In seiner ersten Sitzung als Not-Parlament beriet der Münsterer Haupt- und Finanzausschuss einen SPD-Antrag zum Naturpädagogischen Projekt auf dem Muna-Gelände. Die Sozialdemokraten beantragten, dass die Gemeinde an dem Projekt, mit dem das ehemalige Militär-Gelände umgenutzt werden soll, festhalten soll.
Die halbe Personalstelle, die bis Anfang 2021 aus EU-Mitteln gefördert wird, solle über den Förderzeitraum hinaus besetzt bleiben. Den Ausbau der ehemaligen Bunker zu einem Info-Zentrum und einem Museum sowie die Gestaltung und Beschilderung des Naturlehrpfads würden zudem von der Deutschen Bahn unterstützt. Allerdings unter der Bedingung, dass das Gelände für Besuchergruppen geöffnet wird.
Mindestens eine bis zwei Gruppen – von Schulklassen über Kindergartengruppen bis zu privaten Interessenten – sollen pro Woche das Gelände besuchen können. Für die notwendige Konzeption, Vermarktung und Betreuung sei eine von der Gemeinde finanzierte Stelle erforderlich. Das Museum in den Bunkern sei „nice to have“, man müsse es sich aber leisten können, entgegnete CDU-Fraktionschef Torsten Schrod. „Wir haben nicht das Geld, um die Folgekosten zu finanzieren.“
Im Haushalt seien bereits gut 200 000 Euro für das naturpädagogische Projekt eingestellt. Ansonsten seien die Wisente und die geplante Ansiedlung der Przewalski-Pferde eine Ausgleichsmaßnahme der Deutschen Bahn, mit der die Gemeinde nichts zu tun habe. Das Beispiel Babenhausen zeige, dass die Wildpferde langfristig kein Besuchermagnet seien.
Für die Projektfortführung seien lediglich 28 000 Euro Eigenmittel der Gemeinde nötig, erläuterte SPD-Fraktionsvorsitzender Edmund Galli. Die Summe sei vertretbar. „Es sind bereits hohe Fördermittel akquiriert worden, um dieses Leuchtturmprojekt realisieren zu können. Außerdem könnten wir eine Verbindung zum Weltnaturerbe Grube Messel schaffen. Es wäre sehr bedauerlich, wenn ein solches Highlight im Kreis daran scheitert, dass die Gemeinde die notwendigen Mittel nicht bereitstellt“, sagte Galli.
Mit knapper Mehrheit billigten SPD und Alternative Liste (Alma) den Antrag. Die CDU lehnte das Vorhaben ab.