Die Sanierung des historischen Gebäudes in Altheim bringt Überraschendes zu Tage. Die Arbeiten schreiten voran. Demnächst soll der zweite Bauabschnitt abgeschlossen sein.
Von Michael Prasch
Die Arbeiten am alten Rathaus in Altheim schreiten voran. Bei der Sanierung des Gebäudes kommt nun zum Vorschein, dass das Gebäude auf einem Sandsteinsockel steht.
(Foto: Michael Prasch)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
ALTHEIM - Bei den Sanierungs- und Modernisierungarbeiten am historischen ehemaligen Rathaus im Münsterer Ortsteil Altheim kommt nun überraschend zum Vorschein, dass das ortsbildprägende ehemalige Verwaltungsgebäude auf einem schmucken Sandsteinsockel steht. Der kam bei der Reinigungsaktion mit Sandstrahlgebläse zutage. Aber zum Bedauern mancher Einwohner Altheims, die das Gebäude gerne mit rotbraunen Sandstein sehen würden, wird der Sockel wieder grau übermalt.
„Der Denkmalschutz verlangt das so“, erklärt Bürgermeister Gerald Frank. Der Istzustand am einstigen Rathaus muss also erhalten bleiben. Zumindest außen. Im Inneren wird allerdings tüchtig saniert und modernisiert, wenn auch manches aus alten Zeiten – das Rathaus wurde 1862 erbaut – erhalten bleibt. Es dient inzwischen einer Künstlergruppe – als Haus der Kunst.
Für die Gemeinde Münster, zu dem Altheim mit seinen rund 2800 Einwohner seit den siebziger Jahren als Ortsteil gehört, belaufen sich die Sanierungskosten an dem Bauwerk auf rund 500 000 Euro, erklärt Meike Mittmeyer-Riehl, Pressesprecherin der Gemeinde. Zu dieser Investition erhält die Gemeinde aus Fördermitteln der Europäischen Union 200 000 Euro und damit den Höc hstsatz an Beihilfe, der bisher überhaupt vergeben wurde. Das sei fest zugesagt, so Frank, der sich sehr um diese Förderung für ländliche Regionen bemüht und damit auch Erfolg hat.
Mit den Arbeiten am ehemaligen Rathaus wurde bereits vor etwa zwei Jahren begonnen. Zum ersten Bauabschnitt gehörten unter anderem eine neue Dacheindeckung, Arbeiten am Türmchen und die Erneuerung des Dachgebälks. Dafür wurden rund 110 000 Euro aufgewendet. Die Kosten für den jetztigen zweiten Bauabschnitt sind mit rund 360 000 Euro veranschlagt. Dazu kommen noch Nebenkosten – insgesamt also rund 500 000 Euro.
Zum zweiten Sanierungsabschnitt, der noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, zählen der Außenputz, Elektro-, Tischler-, Maler- und Sanitärarbeiten, die Fenster, die Heizungsanlage, Fliesenarbeiten und Bodenbeläge. Wobei manches aus früheren Zeiten beibehalten oder sogar wieder freigelegt wird. Etwa Böden aus Holz, wie im einstigen Sitzungssaal des so genannten Mollerbaus, nach dem Darmstädter Baumeister benannt. Nach dessen am klassizistischen Stil angelehnte Bauweise wurde auch das alte Dieburger Rathaus, kaum fünf Kilometer entfernt, ebenfalls im 19. Jahrhundert errichtet.
Bei der laufenden Sanierung des Hauses in Altheim steht stets der Denkmalschutz im Vordergrund, betont Bürgermeister Frank. Das galt zum Beispiel auch für die Arbeiten am Türmchen im ersten Bauabschnitt. Und das gilt nun auch für die Bemalung des Sandsteinsockels.