Bei „Schulen in Hessen musizieren“ lässt Dracula die Gebisse klappern
Zwölf Ensembles mit rund 500 Schülern zeigen in der Kulturhalle Münster, wie Musikunterricht aussehen kann.
Von Melanie Schweinfurth
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MÜNSTER - „Wer hat Angst vor Dracula, wenn er erwacht um Mitternacht? Die Uhr schlägt zwölf, was ist denn das? Verflixt nochmal, da rührt sich was. Da klappert ein Gebiss wie toll – Graf Dracula tanzt Rock’n’Roll.“ Als der Schulchor der Darmstädter Goetheschule den „Dracula Rock“ anstimmt, wippen in der Münsterer Kulturhalle die Füße im Takt.
Ursprünglich ist der Gruselsong als Halloween-Lied für Kinder geschrieben, doch bei der Regionalbegegnung von zwölf Musikensembles mit 500 Schülern in Münster fügt sich der Dracula-Rock in ein kleines Musical, das die Goethe-Schüler und die Bassgruppe der Münsterer Schule auf der Aue gemeinsam aufführen. Die Regionalbegegnung „Schulen in Hessen musizieren“ bietet dafür das geeignete Podium.
Musiklehrer können sich austauschen
„Diese Veranstaltung ist kein Wettbewerb. Im Vordergrund steht vielmehr der Gedanke, jungen Musikern die Möglichkeit zu geben, sich vor einem Publikum zu präsentieren. Musiklehrer können hier Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und Anregungen für ihren Unterricht bekommen“, erläuterte Werner Jank. Der Professor für Musikpädagogik an der Musikhochschule Frankfurt und Vizepräsident des Bundesverbands Musikunterricht machte sich am Freitagvormittag in der Kulturhalle selbst ein Bild von der Arbeit der teilnehmenden Schulen aus den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Bergstraße, aus Rodgau und Darmstadt.
AUSTAUSCH
Die Regionalbegegnung ist eine Initiative des Bundesverbands Musikunterricht und soll Schülern sowie deren Musiklehrern die Möglichkeit geben, ihre Arbeit vorzustellen, sich kennenzulernen und sich auszutauschen. (scm)
Zwar wird am Ende aus jeder Regionalbegegnung ein Ensemble ausgewählt, das auf Landesebene mit anderen Musikgruppen zusammentrifft. Doch keine Formation geht mit dem Gedanken ans Gewinnen auf die Bühne. Wichtiger ist es zu zeigen, dass Musik an den Schulen präsent ist und in den Schulalltag einfließt. Werner Jank beobachtet dabei, ob an den Schulen eine Basisarbeit geleistet wird, die es möglichst vielen Schülern erlaubt, ihre musikalischen Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen, oder ob eine gezieltere Talentförderung im Vordergrund steht.
Besonders an Grundschulen fehlten häufig Fachlehrer, weiß der Professor für Musikpädagogik. Es sei wichtig, die Lehrerausbildung zu fördern, um den Musikunterricht an den Schulen auf ein sicheres Fundament zu stellen.
Ein solches Fundament gibt es an der Schule auf der Aue, die seit 2006 die Regionalbegegnung in Münster ausrichtet. Für die Organisation der Veranstaltung ist Cornelia Krones federführend verantwortlich. Die Leiterin des Fachbereichs Musik an der Aueschule hatte die Veranstaltung nicht zuletzt deshalb nach Münster holen können, weil die Gemeinde unter dem früheren Bürgermeister Walter Blank die Kulturhalle dazu kostenfrei zur Verfügung stellte. Amtsinhaber Gerald Frank setzt die Unterstützung der Musik an den Schulen fort.
„Zusätzlich zu den auftretenden Schülern sind zwei zehnte Klassen im Einsatz, die sich um die Organisation kümmern“, berichtet Krones. Musik verbinde nicht nur die Mitglieder der Chöre und Orchester, sondern stärke darüber hinaus auch Klassenverbände und das Miteinander der Schüler, die durch ihr Engagement bei den Veranstaltungen einen eigenen Beitrag im Interesse aller leisteten.