Auf Burg Frankenstein heißt es wieder: Schlange stehen für Monster
Der Geruch von Holzkohlefeuern und das Geräusch von Schreckensschreien prägten Abend auf dem Frankenstein. Die Burg dort ist nun wieder fest in der Hand der Monster. Noch bis Anfang November wird dort Halloween gefeiert.
Von Marc Wickel
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MÜHLTAL - Der Geruch von Holzkohlefeuern, das Geräusch von Regen und Schreckensschreie prägten den Samstagabend auf der Burg Frankenstein, wo bis Anfang November Halloween gefeiert wird.
Ab 18 Uhr füllt sich der Burghof beim Restaurant mit Besuchern, einige kommen geschminkt und kostümiert. Die Show im Burgteil zwischen den Türmen und im Zwinger startet um 19 Uhr. "Für die Darsteller beginnen die Vorbereitungen aber schon am Nachmittag mit Schminken und Verkleiden", schildert Petra Kämmerer vom Organisationsteam. Bis es losgeht, kann man mit den Monstern auch lockere Szenen erleben. Beispielsweise, wenn einer der offiziellen Darsteller, ein Todesritter mit gehörnter Totenkopfmaske, mit normaler Stimme nach Feuer fragt. "Ich hole gleich einige VIP-Gäste ab", erklärt er und wolle jetzt seine Fackel anzünden.
Dann geht es los. Während auf der Bühne ein Dr. Frankenstein mit Blitzen und unter Applaus das Monster belebt, Zombies im Formationstanz zu Michael Jacksons "Thriller" bejubelt werden, marschieren andere in den Zwinger, den Bereich zwischen Außenmauer und innerer Burg. Gleich am Eingang legt sich einem eine Hand auf die Schulter - eine Hexe lauert hinter der Mauer.
Die Göttin der Unterwelt
Irgendwo scheppert es, anderswo werden Kettensägen angeworfen, drei Monster haben einen Mann auf eine Streckbank geschnallt und geben ihm - auch Folterknechte verstehen Spaß - seinen eigenen Schuh zu riechen. Zwei Monster packen richtig zu und tragen Besucher weg. Sie sperren sie für einige Zeit in eine Kiste am Wegesrand.
Burg Frankenstein hat sich in eine monstermäßig gruselige Kulisse verwandelt. Bis Anfang November wird gefeiert. Foto: Sascha Lotz
Vorbei geht es an Büschen - natürlich mit Sumpfmonster - oder durch Gänge in denen Arme, Beine und andere Puppenteile von der Decke hängen. Über einem Durchgang im Zwinger steht "Hel". "Wird Hölle auf Englisch nicht 'hell' geschrieben?", überlegt eine Besucherin. "Hel ist eine Göttin der Unterwelt", erklärt ihre Begleiterin - und zack! Zwei Monster nutzen das Grübeln über Hel, schlagen gleichzeitig zu und erschrecken die beiden so richtig als sie mit einer Sichel übers Mauerwerk kratzen.
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Junge Frauen haben es nicht leicht im Zwinger, die Monster greifen ihnen gerne in die Haare. Und wenn die Opfer ihnen dann noch den Gefallen tun und kreischend davonlaufen, rennen die Monster erst recht hinterher.
Coole Jungs kommen an ihre Grenzen
Aber auch coole Jungs kommen an ihre Grenzen, wenn eine Hexe von vorne und eine von hinten kommt, Augenkontakt sucht, und dann die langen klauenartigen Finger in die Ohren steckt.
Im Burghof gibt es teilweise auch entspannte Szenen, wenn Horrorclown "Pennywise" (aus Stephen Kings "ES") für Fotos posiert - nachdem er Leute mit einer Tröte erschreckt hat. Dann entspannt die Handyfotos anschauen? Nein, das zwei Meter große Frankensteinmonster guckt über die Schultern mit.
Streckenweise ging es am Samstag es nur stockend voran, gegen 21.30 Uhr bildete sich vor dem Burgturm eine Schlange, weil so viele Menschen unterwegs waren, um sich das Spektakel zu geben.