In Messel gibt es nun vier kostenlose Wohnmobil-Stellplätze
Von Klaus Holdefehr
Offiziell in Betrieb sind nun vier Wohnmobil-Stellplätze am Sportzentrum in Messel. Hilde Michelssen von der Regionalentwicklung des Kreises, Messels Bürgermeister Andreas Larem (Mitte) sowie Landrat Klaus Peter Schellhaas (rechts) inspizierten den Platz. Foto: Klaus Holdefehr
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MESSEL - Rund 25 000 Euro hat die Einrichtung von vier Wohnmobil-Stellplätzen auf dem Parkplatz des Sportzentrums in Messel gekostet. Die Investition in die touristische Infrastruktur der Gemeinde ist mit 12 500 Euro aus dem Leader-Programm der EU gefördert worden. Jetzt hat Landrat Klaus Peter Schellhaas dem Messeler Bürgermeister Andreas Larem auf einem Ortstermin eher symbolisch den Zuwendungsbescheid überreicht.
Nun ist Messel bislang ja nicht als eine große Drehscheibe des Tourismus bekannt, verfügt allerdings mit der Unesco-Weltnaturerbe-Stätte Grube Messel über einen Anziehungspunkt von großer Bedeutung, der ergänzt wird durch das Heimatmuseum und vier um die Gemeinde angeordneten und in leichten Tagestouren begehbaren „Kleeblattwegen“. Als weiteren Faktor nannte der Landrat das seit einigen Jahren als wertvolles Biotop immer weiter ausgebaute Messeler Hügelland.
„Wir haben auch über Stellplätze am Eingang zur Welterbestätte nachgedacht“, sagte Larem bei dem Ortstermin, „allerdings erwarten Wohnmobilcamper eine gewisse Logistik, mit Gastronomie in der Nähe und der Möglichkeit, morgens frische Brötchen zu kaufen. Aus dieser Sicht entspricht der von uns gewählte Standort eher ihren Anforderungen.“
Mit von der Partie waren auch Romy Dinsenbacher vom Regionalmanagement, Vera Löb und Hilde Michelssen von der Dorf- und Regionalentwicklung beim Landkreis sowie Kornelia Horn von der Odenwald Tourismus GmbH, die künftig Resevierungsanfragen entgegennehmen soll.
Eine Stellplatzgebühr soll wegen des unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwands nicht erhoben werden. Allerdings gibt es ein logistisches Angebot, für das bezahlt werden muss: Bei den vier Stellplätzen steht eine Stromanschlusssäule mit Münzzählern. Einige Meter entfernt sind die Sanitäranschlüsse, „dort, wo die entsprechenden Ver- und Entsorgungsleitungen liegen“, wie Bürgermeister Larem wissen ließ.
Er hatte bereits 2013 die Idee, die touristische Infrastruktur der Gemeinde durch Wohnmobil-Stellplätze aufzuwerten. Dies ist eine Maßnahme im Förderungsspektrum des Leader-Programms, mit dem die EU die unterschiedlichsten Projekte für den ländlichen Raum unterstützt. Die Wohnmobil-Stellplätze sind im Themenkontext „Welterbe, Geo und Natur“ als Projekt für die Förderperiode 2014 bs 2020 angemeldet und vom Förderausschuss der lokalen Aktionsgruppe befürwortet worden.
Weitere Beispiele für das Förderspektrum nannten der Landrat und seine Mitarbeiterin Michelssen – so die Ansiedlung einer Hausarztpraxis in Hergershausen, die Erstellung einer Museumskonzeption für Schloss Lichtenberg und die Einrichtung einer Beratungsstelle für „Eigenständiges Leben im Alter (Elia)“. Die Wohnmobil-Stellplätze in Messel sind übrigens schon eine ganze Weile funktionsfähig, die eigentliche Förderzusage ist nämlich bereits im Juni vergangenen Jahres eingetroffen. Der Löwenanteil der Investition ist in die Einrichtung der Strom- und Sanitäranschlüsse geflossen. Und die Plätze werden gelegentlich auch schon genutzt, wie Maik Trumpfheller von der Messeler Gemeindeverwaltung berichtete. „Bei einer Kontrolle im Dezember war Geld in einem Stromzähler.“