Donnerstag,
21.11.2019 - 03:00
1 min
Kommentar zu den Finanzen: Realitätsfremd
DARMSTADT-DIEBURG - Es ist unrealistisch: Der Bund der Steuerzahler fordert von den Städten und Gemeinden, weniger Geld auszugeben und besser zu wirtschaften. Dass sich viele Bürgermeister im Landkreis darüber ärgern, hat gute Gründe. Denn einige Kommunen wie zum Beispiel Otzberg haben ihre liebe Mühe, allein ihre Pflichtausgaben zu stemmen. An freiwillige Leistungen oder gar Luxus ist da freilich nicht zu denken. Vielmehr müssen die Verwaltungen Personalkosten aufbringen, für Räume und Mitarbeiter der Kinderbetreuung sorgen, und auch die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung fordert Personal und Geld. All das belastet die Kassen der 23 Landkreiskommunen. Da bleibt wenig übrig, um den Rotstift anzusetzen. Die Anregung des Steuerzahlerbundes, Kommunen sollten sich zusammenschließen, um Verwaltungskosten zu sparen, führt nicht auf den richtigen Weg. Denn die Identifikation mit der eigenen, dynamisch zusammengewachsenen Gemeinschaft würde völlig verloren gehen. Was den Kommunen wirklich helfen würde, wäre stattdessen mehr finanzielle Unterstützung vom Land Hessen oder vom Bund. Das würde den Städten und Gemeinden den nötigen Spielraum verschaffen, den sie dringend brauchen, um sich zu entwickeln. Davon profitieren letztendlich alle Bürger.