GROSS-BIEBERAU - (tb). Die „Odenwaldbahn-Initiative“ hat in einer Stellungnahme noch einmal auf die Vorteile einer Schienenanbindung Groß-Bieberaus aus ihrer Sicht hingewiesen. Wie berichtet, wird gerade geprüft, ob sich eine Straßenbahn von der Darmstädter Stadtmitte zum Ostbahnhof rechnen würde, wo die Pendler ihre Pkw in einem Parkhaus abstellen müssten. Zudem wird geprüft, ob sich die Reaktivierung der Schienenstrecke vom Ostbahnhof über Roßdorf nach Groß-Zimmern rechnet. Dritte Option wäre eine Lösung mit großen Sammelbussen, auf die die anderen Buslinien zugeführt würden (wir haben berichtet).
Laut Uwe Schuchmann lassen die von der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) im Dezember 2016 zur Kenntnis genommenen Sammelbuslinien an Wochentagen nur fünf der bisher 29 Direktfahrten zwischen Groß-Bieberau Stadtmitte und Darmstadt übrig.
Pünktlichkeitsquote liegt nur bei 64 Prozent
Von Montag bis Freitag ab 9 Uhr sowie ganztags am Wochenende sehen die Dadina-Pläne beim Bessunger Forsthaus (Roßdorf) einen Zwangsumstieg zwischen dem Groß-Bieberau bedienenden Zubringerbus binnen zwei Minuten in den aus Reinheim oder Groß-Zimmern nahezu vollbesetzt ankommenden Sammelbus vor. „Ein Umstieg in nur zwei Minuten ist fragwürdig, da im Jahr 2014 nur Pünktlichkeitsquoten von 64 Prozent erreicht wurden“, sagt Schuchmann. Der Umstiegszwang zwischen Zubringerbus und Sammelbus mache den öffentlichen Nahverkehr unattraktiver.
Die Dadina-Straßenbahnplanung aus dem Jahr 2014 sieht laut Schuchmann gar keine Direktbusse mehr aus Groß-Bieberau sowie Reinheim und weiteren Ostkreis-Orten nach Darmstadt mehr vor. Pendler aus diesen Orten müssten bei Roßdorf in die Straßenbahn umsteigen. Mit einem ähnlichem „Umsteigezwang“ sei beim beabsichtigten Pendlerparkhaus B 26, auch „Mobilitätspunkt“ genannt, zu rechnen, da nur so die für einen finanzielle Förderung erwünschte Nutzerzahl erreicht würde.
Flügelzüge im Stundentakt
Mit der Eisenbahn hingegen gebe es diese Zukunftsperspektiven: Direkte „Flügelzüge“ im Stundentakt zwischen Groß-Bieberau, Darmstadt und Frankfurt, wobei der Bieberauer Zugteil in Reinheim an die Odenwaldzüge an- oder abgehängt würde. Hierbei werde laut Schuchmann das An- und Abhängen lediglich aus Wiebelsbach nach Reinheim verlegt.
Da den Bieberauern zum Zustieg ein eigener Zugteil zur Verfügung stünde, beinhaltet das morgens eine Sitzplatzgarantie und einen erheblichen Komfortsprung im Vergleich zum heutigen Umstieg zwischen Bus und Zug in Reinheim, der durch Staus oft gefährdet ist.