Zum Teil auf dem derzeitigen Mehrzweckplatz wird wohl die Erweiterung der Kita in Niedernhausen zu stehen kommen. Ungeklärt ist dabei nicht nur die künftige Platzgestaltung, sondern auch die Platzierung der Parkplätze für die Mitarbeiterinnen. Foto: Klaus Holdefehr
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NIEDERNHAUSEN - Es ist ein idyllischer Ort. Radfahrer ziehen in eher gemächlicher Gangart vorbei, eine Mutter mit Kinderwagen, Spaziergänger und Wanderer. Dabei erschließt der Wiesenpfad im Fischbachtaler Ortsteil Niedernhausen wichtige Einrichtungen der sozialen Infrastruktur: eine Arztpraxis, einen Spielplatz, einen weiteren Mehrzweck-Freizeit-, Kerb- und Parkplatz, schließlich die Kita der Wiesentalflöhe. Der steht in diesem Jahr ein großer Umbau mit deutlicher Erweiterung ins Haus.
Räume werden anders genutzt
In dem kommunalen Gebäudekomplex werden in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde derzeit drei Ü-3-Gruppen mit bis zu 25 Kindern und zwei U-3-Gruppen mit maximal zehn Kindern betreut. „Einrichtungen für Kinder unter drei Jahren brauchen ein großzügiges Raumangebot, welches speziell für diese Altersgruppe angepasst ist“, heißt es in einer Untersuchung zu einem „Update“ des Kinderbetreuungs-Angebots im Fischbachtal und dem damit verbundenen Raumbedarf. Und weiter: „Dazu gehören nicht nur die Gruppenräume, sondern auch Schlaf- und Sanitärräume sowie Bewegungsflächen für Kleinstkinder.“
Für diesen erweiterten Platzbedarf ist zunächst einmal an eine innere Umstrukturierung des in der derzeitigen Form vor 17 Jahren fertiggestellten Gebäudes gedacht. Der inzwischen ohnehin schon umgenutzte Mehrzweckraum von 62 Quadratmetern soll dauerhaft zum Domizil der zweiten U-3-Gruppe werden. Damit verbunden sind die Umwandlung der derzeitigen Küche zum Schlafraum und der Umbau von Nebenräumen zum Intensivraum mit gemeinsamer Nutzung durch beide U-3-Gruppen.
800 000 EURO
Im Fischbachtaler Haushalt stehen stattliche 800 000 Euro für Umbau und Anbau zur Verfügung. 320 000 Euro zahlt der Landkreis Darmstadt-Dieburg, 160 000 kommen aus einem U-3-Programm des Landes.
Der Bund schießt knapp 189 000 Euro an KIP-Mitteln zu, das Land gut 67 000. Die Gemeinde Fischbachtal muss lediglich rund 65 000 Euro aufbringen. (aus)
In einer fachlichen Stellungnahme weist die Kita-Aufsicht des Landkreises Darmstadt-Dieburg darauf hin, dass bei der vorgesehenen Umnutzung des ebenerdigen Mehrzweckraums angemessener Ersatz geschaffen werden muss. Das ist nach Lage der Dinge nur in einem Anbau möglich, mit dem zugleich Raum für eine weitere Veränderung geschaffen werden soll: Bisher ist die Mittagsverpflegung der Kinder einem Catering-Unternehmen übertragen, künftig soll sie in eigener Frischeküche durch eine neue Hauswirtschafts-Abteilung übernommen werden. Der geplante Speisesaal samt Küche wäre dann das Erdgeschoss des neuen Mehrzweckraums. Dort sollen künftig auch die derzeit rund 25 Kinder der Betreuenden Grundschule an der Heuneburg-Grundschule zu Mittag essen.
Nach gegenwärtiger Planung würde dieser Anbau nach Nordosten an den Gebäudebestand anschließen und damit eine Teilfläche des heutigen Mehrzweckplatzes einnehmen. Die Standortwahl auf dieser Fläche wird durch eine potenzielle Überflutungsfläche des Fischbachs eingeschränkt. Beide Gebäudekomplexe sollen durch ein neues Foyer miteinander verbunden werden, über dem ein Zwischengang die Verbindung zwischen den Ü-3-Gruppen und dem neuen Mehrzweckraum herstellt.
Dieser Verbindungsbau würde allerdings nicht nur die Wegeachse von den „Eckwiesen“ zum Wiesenpfad und weiter zur Darmstädter Straße unterbrechen, sondern es ist auch ein öffentlicher Kanal zu berücksichtigen. Außerdem muss für zusätzliches Personal Parkraum geschaffen und dieser angebunden werden, entweder wie gegenwärtig provisorisch von den „Eckwiesen“ her oder über den Wiesenpfad, was anscheinend nicht allen Anwohnern gefällt. Da der Mehrzweckplatz bislang eine nicht überbaubare Fläche darstellte, muss für die Erweiterung Baurecht geschaffen werden. Die Aufstellung eines Bebauungsplans hat die Gemeindevertretung im Dezember beschlossen, der Satzungsbeschluss könnte frühestes in der nächsten Sitzung am 9. Mai gefasst werden. Die Gemeindeverwaltung rechnet mit einem Baubeginn im Spätsommer oder Herbst.