Gisela Heckmann ist Groß-Bieberaus neue Erste Stadträtin

Gisela Heckmann ist die neue Erste Stadträtin von Groß-Bieberau. In ihrer sehr knapp bemessenen Freizeit liest sie gerne. Foto: Ulrike Bernauer Foto: Ulrike Bernauer
GROSS-BIEBERAU - Seit 2011 sitzt Gisela Heckmann, 65 Jahre, für die Freien Wähler Groß-Bieberau (FWG) in der Stadtverordnetenversammlung. Vor Kurzem hat sie ihr Mandat als Stadtverordnete aufgegeben, sie ist als Erste Stadträtin in den Magistrat gewechselt. Ihr Vorgänger Dieter Buxmann, ebenfalls FWG, hatte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Am Montag, 6. November, wurde Heckmann bei der Stadtverordnetenversammlung feierlich vereidigt.
Gisela Heckmann ist ein echtes Groß-Bieberauer Mädchen, sie wurde sogar in Bieberau geboren. Sie lebt zeit ihres Lebens in der Gersprenzgemeinde. Heute wohnt sie zusammen mit ihrem ersten Enkel, der mittlerweile vier Monate alt ist, ihrer Tochter und ihrer 92-jährigen Mutter, die sie pflegt, in einem Vier-Generationenhaus. „Ich bin total verliebt in meinen Enkel“, freut sie sich, „er hat eine ganz andere Atmosphäre im Haus geschaffen.“
Die neue erste Stadträtin besuchte die Haslochbergschule und die Albert-Einstein-Schule (AES), ihren Realschulabschluss absolvierte sie aber in Dieburg an der Landrat-Gruber-Schule. Sie ergriff den Beruf der medizinischen Fachangestellten mit der Zusatzausbildung Diabetesassistentin und war seit ihrer Ausbildung bis zu ihrer Verrentung vor zwei Jahren durchgehend berufstätig, trotz ihrer beiden Kinder, einer Tochter und einem Sohn. Schon bevor sie in die Politik ging, engagierte sie sich für die Gemeinschaft. Sie ist Vorstandsmitglied in der evangelischen Kirchengemeinde und Mitglied im Diakonieausschuss sowohl in Groß-Bieberau als auch im evangelischen Dekanat vorderer Odenwald. Außerdem darf sie als Lektorin auch in der Kirche predigen. Ihr Amt als Notfallseelsorgerin übt sie wegen der Pflege ihrer Mutter zurzeit nicht aus.
Sie gründete 1992 den Verein Fifikus, der Kulturarbeit für Kinder gestaltete, insbesondere organisierte er jahrelang Theaterstücke für Kinder. Außerdem war sie von 1992 bis 2004 die stellvertretende Vorsitzende des Kinderchores der Stadt und betreute die jungen Sänger bei Auftritten und während der Chorproben.
Gisela Heckmann interessierte sich schon länger für die Politik ihrer Heimatstadt. Als sie überlegte, sich selbst zu engagieren, wählte sie die Freien Wähler. „Die Freien Wähler erschienen mir am offensten und ich dachte, dass ich hier am besten meine Meinung vertreten kann.“ Die Freien Wähler begreift sie auch nach nunmehr sechs Jahren als ihre politische Heimat. Ihr politisches Engagement hat sie unter der Fragestellung, „Was kann ich für meine Stadt tun?“ begonnen.
Sie interessiert sich besonders für die Jugend und ebenso für die Älteren. Mehrgenerationenhäuser sind ihr Anliegen und wegen ihres Interesses für die Senioren hat sie sich auch in die Senio-Verbandsversammlung entsenden lassen. Die Entwicklung am Römerbad verfolgt sie mit großer Sorge.
Kein Rederecht mehr im Parlament
Die Bauarbeiten am Bewegungsraum der Haslochbergschule hingegen bieten eher Anlass zur Freude. Es hat sie immer geschmerzt, „wenn ich die kleinen Knirpse bei Regen oder Schnee zur Turnhalle der AES habe stiefeln sehen.“
Sie ist neugierig auf ihr neues Amt. Die Erste Sitzung im Magistrat hat sie schon hinter sich und sie fühlt sich gut aufgenommen. „Ich bin gespannt, wie das unter diesem ganz anderen Blickwinkel aussieht“, sagt sie. Die politische Arbeit insgesamt macht ihr Spaß, auch wenn sie in der Stadtverordnetenversammlung nun kein Rederecht mehr hat. Dafür ändert sich an der Arbeit mit der Fraktion nichts.
Gefragt nach ihren Hobbys fällt ihr erstmal eine Gegenfrage ein: „Wann soll ich denn dazu noch Zeit haben?“ Wenn sie allerdings mal eine Stunde für sich abknapsen kann, dann arbeitet sie gerne im Garten oder liest ein Buch.