Edgar Buchwald ist seit zehn Jahren Rathauschef in Groß-Bieberau
Von Ulrike Bernauer
Bürgermeister Edgar Buchwald ist seit zehn Jahren Verwaltungschef im Groß-Bieberauer Rathaus. Foto: Ulrike Bernauer
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GROSS-BIEBERAU - Edgar Buchwald, 63 Jahre, blickt mittlerweile nicht nur auf 46 Jahre Beamtendasein zurück, sondern sitzt nun auch seit zehn Jahren als Bürgermeister auf dem Sessel des Verwaltungschefs im Rathaus. Vor zehn, elf Jahren zeichnete sich ab, dass der bisherige Amtsinhaber Werner Seubert von der CDU nicht mehr antreten würde. Da Buchwald schon als Erster Stadtrat Einblick in die Verwaltungsgeschäfte erhalten hatte, entschloss er sich, gegen den CDU-Kandidaten Waldemar Stetter anzutreten und gewann die Wahl mit 65 Prozentpunkten.
Buchwald ist verheiratet mit seiner Frau Petra und in Groß-Bieberau aufgewachsen. Er spielte in seiner Jugend Handball, engagierte sich in der Feuerwehr, hier gehörte er bis zu seiner Wahl zu den Einsatzkräften und bläst noch heute sein Instrument im Posaunenchor. Bei den Handballern engagierte er sich im Vorstand.
Mit der Verwaltung hatte Buchwald allerdings auch vor seiner Tätigkeit als Erster Stadtrat reichlich Erfahrung gesammelt. Von 1972 bis 1976 arbeitete er im Forstamt Beerfelden als Verwaltungspraktikant. Dann verbrachte er von 1976 bis 1989 seine Berufsjahre im Forstamt Michelstadt als Inspektor im gehobenen Dienst, bevor er dann an das Regierungspräsidium in Darmstadt wechselte, wo er bis 2001 für die Finanzen der Forstämter zuständig war. Als die Forstverwaltung umgestellt wurde und Hessen Forst auf den Plan trat, bekam der Oberamtsrat Buchwald neue Aufgaben im haushälterischen Bereich, mit einem Aufbaustudium Management und Betriebswirtschaftslehre hatte er sich fortgebildet. „Als ich 2005 50 Jahre alt wurde, wollte ich noch einmal etwas anderes machen und wurde im RP für den Datenschutz zuständig“, erinnert sich Buchwald.
In die Politik seiner Heimatgemeinde Groß-Bieberau mischte er sich auch ein, SPD-Mitglied war er schon mit 18 geworden, allerdings damals nicht politisch aktiv. Mit der Wahl zum Bürgermeister 2008 setzte er seine Verwaltungstätigkeit auf anderer Ebene fort. Für ihn ist heute schon klar, dass er nicht noch ein drittes Mal antreten wird, bis zum 9. Juni 2020 dauert seine Amtszeit. „Ich habe schon vor einiger Zeit bekannt gegeben, dass ich aufgrund meines Gesundheitszustandes nicht mehr kandidieren werde.“
Als Buchwald sein Amt antrat, betrachtete er den Kommunikationsbereich in der Stadt als eine der dringlichsten Aufgaben. „Selbst Rodau und Fischbachtal hatten eine bessere Internetanbindung als Groß-Bieberau“, erinnert er sich. Wichtig war ihm auch, den Schulstandort auszubauen. Auch die Kinderbetreuung war ihm ein Herzensanliegen. Das Thema begleitet ihn bis heute, aktuell arbeitet er daran, dass die Haslochbergschule sich dem Pakt für den Nachmittag anschließt, damit die Stadt finanziell entlastet wird.
Aktuelle Themen sind für Buchwald die Ortsumgehung der B 38. „Schon als Erster Stadtrat war ich mit dem Thema befasst.“ Auch wenn es lange gedauert hat, Buchwald freut sich darüber, dass die B 38 im Bundesverkehrswegeplan mit vorderster Priorität eingestuft worden ist. Stolz ist er auch, dass er in seiner Amtszeit den Bewegungsraum der Haslochbergschule gemeinsam mit dem Landkreis realisieren konnte. Zurzeit treiben ihn die Finanzen der Stadt um. Gab es bis 2015 regelmäßige, hohe Gewerbesteuereinnahmen, sind die nun weggebrochen.
„Das Jahr 2018 betrachte ich als kritisch, 2019 müssen wir konsolidieren und ich gehe davon aus, dass 2020 wieder normal verlaufen wird“, so Buchwalds Einschätzung. Die Finanzwirtschaft werde aber auch noch seinen Nachfolger beschäftigen. Ein unmittelbares Ziel seiner Amtszeit ist aber auch noch die Fertigstellung des Römerbades. Als längerfristige Ziele definiert der Bürgermeister die weitere Kooperation mit der Gemeinde Fischbachtal, die Innenstadtentwicklung, sowie die Entwicklung der Gersprenz-Aue und das Gelände des alten Bahnhofs.