Spendenaktion für die Opfer nach Brand in Griesheimer Haus
Nach der Tochter erliegt auch der Vater seinen schweren Verletzungen. In Griesheim trauern viele mit den Hinterbliebenen. Auch soll ein Spendenkonto eingerichtet werden.
Von Matthias Voigt
Lokalredakteur Darmstadt-Dieburg
Vor dem Haus in der Schöneweibergasse, in dem es von Sonntagabend bis Montagabend brannte, sind Grablichter und Blumen als Zeichen der tiefen Trauer abgelegt worden
(Foto: Matthias Voigt)
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GRIESHEIM - Der schwere Brand, der in einem Mehrfamilienhaus in der Griesheimer Schöneweibergasse am Sonntagabend ausgebrochen war (wir berichteten), hat ein zweites Opfer gefordert. Wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte, ist nach dem Tod eines 13-jährigen Mädchens auch deren Vater verstorben.
Er hatte sich während des Feuers schwere Hautverbrennungen zugezogen und war in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort erlag der 42 Jahre alte Mann am Montagabend seinen Verletzungen. Seine Tochter hatte beim Einsatz der Feuerwehr am Sonntagabend nur noch leblos geborgen werden können.
Ursachen noch nicht sicher ermittelt
Wie genau es zu dem Brand und dem Unglück kommen konnte, dazu hat die Polizei nach wie vor viele Fragen. Im Raum steht, dass womöglich eine Gasflasche den Brand ausgelöst haben könnte. Doch gesichert ist diese Vermutung nicht, wie ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Südhessen am Dienstagabend gegenüber dieser Zeitung sagte.
Das Unglück hat eine große Woge der Betroffenheit, des Entsetzens und des Mitgefühls ausgelöst. Ein Eintrag auf Facebook des Griesheimers Frank Roso wurde von hunderten Menschen geteilt und kommentiert. Das verstorbene Mädchen war eine Klassenkameradin seiner Tochter. Er ist es auch zusammen mit seiner Familie, der nun eine Spendenaktion ins Leben rufen möchte. Damit sollen die Hinterbliebenen, nämlich Mutter, Schwester und Großmutter, unterstützt werden. Derzeit wird noch ein Spendenkonto eingerichtet. „Wir möchten, dass das liebe Mädchen eine angemessene Beerdigung mit Blumen und Kränzen erhalten kann“, sagte Nadja Roso. Details zur Spendenaktion würden so bald wie möglich bekannt gegeben.
Die Hinterbliebenen haben nicht nur den Verlust des Mädchens und des Vaters zu verkraften, sondern sie stehen nun auch ohne jegliche Habseligkeiten da, nachdem ihre Wohnung den Flammen zum Opfer fiel. Unterdessen hat die Stadt Griesheim unkomplizierte Hilfe zugesichert. Beginnend bei der Ausstellung der Personalausweise, bis hin zur drängenden Frage der Unterbringung. Derzeit, so heißt es aus dem Umfeld der Familie, wohnen die Überlebenden bei Verwandten. Doch so schnell wie möglich soll eine Unterkunft in einer städtischen Liegenschaft zur Verfügung stehen.
Schnelle Hilfe für Betroffene
Neben der trauernden Familie im ersten Stock des Mehrfamilienhauses sind auch weitere Personen vom Brand betroffen. Die Vermieterfamilie lebte ebenso in dem Haus in der Schöneweibergasse. Auch für sie gilt es nun, ihren Bedarf abzufragen und ihr so gut es geht unter die Arme zu greifen.
Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl sagte: „Ich bin zutiefst betroffen über das geschehene Unglück. Mein Mitgefühl gilt den betroffenen Familien, die schmerzliche Verluste zu verarbeiten haben. Gleichzeitig ereilt unsere Stadt eine Welle der Hilfsbereitschaft. Wir sondieren derzeit im Austausch mit den Familien die Bedarfe und organisieren eine Vermittlung, sodass die Unterstützung auch da ankommt, wo sie gebraucht wird.“
Die Stadt Griesheim bittet alle Hilfswilligen um Geduld, bis entsprechende Spendenkonten eingerichtet und die Vermittlung von Sachspenden zielführend sichergestellt sind. Wer möchte, kann sich dann sowohl mit Sach- als auch mit Geldspenden an der Hilfe beteiligen.
Vor dem betroffenen Haus hatten Trauernde im Laufe des Tages Blumen, Lichter und weitere Gegenstände als Zeichen des Mitgefühls abgelegt.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 30.11.2021 um 18:33 Uhr publiziert.