In die Welt der Filmmelodien lud der Dieburger Chor „PocoLoco“ ein. Passend zum Motto „Kino für die Ohren“ hatte man als Auftrittsort die Kaisersaal-Lichtspiele in Münster ausgewählt. Foto: Karl-Heinz Bärtl
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MÜNSTER - Ihre Konzerte stellen sie stets unter ein spezielles Motto: Der Dieburger Chor „PocoLoco“ kündigte mit „Kino für die Ohren“ in Münster einen Abend mit Erkennungsmelodien und beliebten Songs aus Kino und Fernsehen an. Da bot es sich für die „ein bisschen verrückte“ Formation – so die Übersetzung aus dem Spanischen – geradezu an, die Kaisersaal-Lichtspiele als Veranstaltungsort zu wählen.
Auf der Leinwand hinter der Bühne bestand die Möglichkeit, Szenenbilder, Filmplakate und eigene Einspielfilme einzublenden. Mitunter ergab sich für die Zuhörer des ausverkauften Konzerts ein Ratespiel, aus welchem Werk das gerade interpretierte Lied stammen könnte, bis kurze Zeit später die Auflösung samt Komponist und Arrangeur eingeblendet wurde.
Für die meisten Songs eine besondere Choreografie
Während die erste Hälfte weitgehend mit A-cappella-Beiträgen bestritten wurde, unterstützte Raphael Delgardo am Piano später häufiger die 13 Damen und sechs Herren.
Ganz in den Farben Schwarz, Blau, Rot und Weiß gehalten, hatte sich der auf Pop und Jazz spezialisierte Chor für die meisten Songs eine besondere Choreografie einfallen lassen. „Cups (When I’m Gone)“ untermalte man wie Anna Kendrick in „Pitch Perfect“ mit Klatschen und rhythmischem Becherklopfen. Filme über den Gesang stellen ohnehin eine willkommene Fundgrube dar. Daher bot sich der Psalm „The Earth Adorned“ aus der schwedischen Tragikomödie „Wie im Himmel“ an.
Mit dem Thema der „Muppet Show“ zur Eröffnung und „I’ll Be There For You“ aus „Friends“ wählte der Chor zwei populäre TV-Melodien. Ansonsten muss man ihm das Kompliment machen, sich nicht immer das naheliegendste Stück ausgesucht zu haben, wie bei „Der König der Löwen“ oder „The Bodyguard“. Mit „I Have Nothing“ erinnerte Claudia Legemann als Solistin an Whitney Houstons größten Leinwandausflug. Später wandelte Erik Hertkron mit der ironischen Sechziger-Hommage „Beauty School Drop-Out“ aus „Grease“ auf Frankie Avalons Spuren.
Bei vielen Passagen wie dem „James Bond“-Medley gingen männliche und weibliche Stimmen einen Dialog ein. Die Damen standen bei Leonard Cohens „Hallelujah“ im Zentrum.
Der einfallsreich umgesetzte, humorvolle und kurzweilige Auftritt belegte das vielseitige Repertoire des Dieburger Chors. Für das Kinomusik-Projekt konnte man drei neue Stimmen gewinnen. Doch neue Sänger, besonders Tenöre, sind in dem Ensemble stets willkommen.