In Münster geht’s bei der River-Night mit dem Plätschern der Gersprenz von Konzert zu Konzert
Von Klaus Holdefehr
Bestens besucht war die „River-Night“ in Münster mit mehreren Auftrittsorten entlang der Gersprenz. Rock’n Roll vom Feinsten lieferten die „Boombusters“ im Wanderheim von Frischauf Münster ab. Foto: Klaus Holdefehr
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MÜNSTER - Nicht laut, aber hörbar, plätschert der Bach. Man muss ihn sogar überqueren, um zum Anglerheim zu kommen, wo die „Pins“ gerade einem ihrer Mitglieder zum Geburtstag gratulieren. Hörbar macht die Gersprenz sich als Pate für eine Veranstaltung bemerkbar, die immer beliebter wird und viele Besucher anlockt: die River-Night.
Dahinter steht eine Interessengemeinschaft, zu der Musiker gehören, die Auftrittsmöglichkeiten suchen, und Vereinsleute, die mit dieser Veranstaltung der Öffentlichkeit was bieten und ihrer Vereinskasse etwas Gutes tun wollen. Das Grundmodell ist in seiner kommerziellen Variante als „Monkey Jump“ bekannt, selbstorganisiert und mit Benefiz-Dimension zum Beispiel als „Bar-Rock-Nacht“ in Groß-Zimmern.
Fünf Orte, fünf Angebote, fünf unterschiedliche Musikstile – und mittendrin das Plätschern des Bachs. Beim Flanieren am Ufer passiert man gleich zwei „Problemstellen“ der Gemeinde: Das Jugendzentrum, das anfangs auch zu den „Locations“ gehörte, ist seit geraumer Zeit zum temporären Kindergarten für die Kinder aus der Schimmel-Kita „Im Rüssel“ geworden. Außerdem ist die Last für die Brücke hinüber zum Anglerheim wegen baulicher Schäden auf 1,5 Tonnen begrenzt.
Es ist aber eine Frühlingsnacht, in der solche politischen und finanziellen Probleme nicht schwer wiegen. Die „Pins“, die ja auch richtig rocken können und eigentlich immer mit dabei sind, klingen bei dieser fünften Auflage der Nacht am Bach ziemlich „unplugged“.
Nach dem Geburtstagsständchen ist Pause. Das kommt der Aufforderung gleich, den Standort zu wechseln. Über die Brücke geht es den Bach entlang ins Wanderheim von Frischauf, wo diesmal die „Boombusters“ rocken – und wie! In den ersten Reihen wird getanzt, und es bedarf einigen Durchsetzungsvermögens, sich dorthin durchzuarbeiten.
Das ist vielleicht das einzige Manko, jedenfalls aus Sicht der Flaneure: Es ist überall voll. So ist – nach abermaliger Überquerung des Bachs – in der Langsmühle nur schwer ein Blick auf die „CanGurus“ zu erheischen, die gerade ziemlich irisch klingen und eine Frau mittleren Alters zu entsprechenden Sprüngen veranlassen.
Zwei weitere „Locations“ haben den Bach nicht als direkten Nachbarn: das „Pilsstibbsche“, wo „The Voice“ Reiner Vogl wieder einmal so tut, als sei er Peter Maffay, und die Radsportler am Bahnhof. Diese haben sich mal etwas Neues getraut und anstelle eher sanfter Töne „Daisy und die Panzerknacker“ eingeladen. „Neben der in den vergangenen Jahren erfolgreich angebotenen Swing-Musik ist also auch Platz für handgemachten Rock der lauteren Art bei der River-Night”, kommentiert Holger Schubert, Pressewart des Vereins Radsport Münster.
Hinterher bilanzieren die Veranstalter: „Stellenweise war die überwiegend mit Stehtischen bestückte Halle am Bahnhof so voll, dass kaum ein Eintreten möglich war.“