115 junge Handwerker erhalten in Dieburg ihre Gesellenbriefe
Von Michael Prasch
Auch Zimmerleute werden freigesprochen. Unter anderem freuen sich Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (MItte), Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (dahinter), Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück (Zweite von rechts) und Innungsobermeister Frank Kaffenberger mit den jungen Gesellen. Innungsbeste im Bereich Darmstadt ist Johanna Hummel (Dritte von rechts). Foto: Fotostudio Michels
( Foto: Fotostudio Michels)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
DIEBURG - In der Römerhalle von Dieburg nahmen am Samstag bei einer Freisprechungsfeier der Kreis-Handwerkerschaft Darmstadt-Dieburg 115 frischgebackene Gesellen aus elf Innungen die Gesellenbriefe als Bestätigung ihrer beruflichen Qualifikation nach meist dreijähriger dualer Berufsausbildung aus der Hand von Obermeistern der verschiedenen Innungen entgegen. Es handelte sich um die Innungen der Bauhandwerker, der Dachdecker, der Fleischer und Friseure, der Elektrofachleute, des Kfz-Handwerks, der Maler und Lackierer, der Tischler und Zimmerer sowie des Metall verarbeitetenden Handwerks.
Solides Können erworben, auf dem sich aufbauen lässt
Zur Feier begrüßte Kreishandwerksmeister Joachim Höfler außer den Gesellen und deren Ausbildern auch Vertreter aus Politik, Handwerksorganisationen und der beruflichen Schulen. Darunter als Festrednerin Bundes-Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries, die Bundestagsabgeordnete Patricia Lips, vom hessischen Landtag den Generalsekretär der CDU, Manfred Pentz, die Kreisbeigeordnete Rosemarie Lück, den Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch sowie den Vizepräsidenten der Handwerkskammer Rhein-Main, Rainer Mangler van Kiev.
Der Kreishandwerksmeister dankte den Betrieben für die Ausbildung, beglückwünschte die Junghandwerker, die nun beruflich voll durchstarten könnten, sich ein solides Können erworben hätten und darauf aufbauen könnten. „Das ist ein guter Türöffner für eine weitere berufliche Karriere“, so der Kreishandwerksmeister, der auf Fort- und Weiterbildungskurse verwies, auf die Erlangung des Meisterbriefs und damit die Chance, sich selbständig zu machen. „Wer immer nur das tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist“, mahnte Höfler die versammelten Gesellen, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen.
DIE BESTEN IHRER INNUNG
Nach der Überreichung der Gesellenbriefe wurden jeweils noch die jeweils „Besten“ aus den jeweiligen Innung ausgezeichnet.
Bei den Elektronikern, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, war dies Robin Schepp, ausgebildet bei Henrich Elektroanlagen Groß-Zimmern, in der Fachrichtung Feinmechanik Oliver Maffert (Diatest Hermann Költgen, Darmstadt).
Bei der Fleischer-Innung Frankfurt-Darmstadt-Offenbach war Lukas Ziffer vorne (ausgebildet in der Metzgerei Heininger & Heininger, Frankfurt), außerdem die Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Fleischerei, Veronique Thrun (Metzgerei Volker Ziaja, Frankfurt).
Innungsbester Kraftfahrzeugmechatroniker ist Roland Dawson aus dem Autohaus Reinhold Welker.
Bei den Maurern schnitten Florian Lindt (Norbert Lindt GmbH, Schaafheim) und Leonard Jakaj (Lars Petersen, Eppertshausen) besonders gut ab. Bei den Malern und Lackierern war es Marco Gambarin (Willi Steinbeck Baudekoration, Groß-Zimmern).
Als Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, war im Bezirk Darmstadt Holger Schachner (Simon Daum, Seeheim-Jugenheim) vorne, aus der Fachrichtung Konstruktionstechnik im Bezirk Dieburg-Odenwald Lucas Krieger (Schlosserei Klinger GmbH Bad König).
Als Tischler wurde Raphael Rogge Innungsbester, war in der Schreinerei Zimbehl und Solfrank in Fischbachtal ausgebildet worden.
Bei den Zimmerleuten war dies im Bereich Darmstadt Johanna Hummel, die in der Zimmerei Jörg Dächert in Pfungstadt das Handwerk erlernte, im Bereich Dieburg-Offenbach war das Gabriel Escosa-Jung, der im Betrieb Zimmerei Holzbau in Obertshausen ausgebildet wurde. (bs)
Der Kreishandwerksmeister sprach auch über den Einzug der Digitalisierung im Handwerk. Teils werde diese bereits genutzt, wie etwa von Dachdeckern, die sich mit Hilfe von Drohnen einen Überblick verschaffen.
Das Handwerk in Deutschland weise mit derzeit rund 475 000 Auszubildenden in mehr als 120 Berufen die höchste Ausbildungquote im Mittelstand aus und habe teils bereits Probleme, fähigen Nachwuchs für die Ausbildung zu finden, so Höfler.
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries mahnte das Handwerk, sich auf eine zunehmende Digitalisierung einzustellen. Bundesweit hätten etwa zehn Prozent bereits den Einstieg gewagt, und das nicht nur mit Drohnen. Etwa dreißig Prozent der Betriebe hätten sich bereits auf den Weg gemacht. Aber sechzig Prozent der mittelständischen Unternehmen stünden noch abwartend oder gar skeptisch am Rand. Sie müssten aufpassen, dass sie nicht den Anschluss verlören.