Tennisclub Bickenbach will Traglufthalle für Winterbetrieb errichten
Von Claudia Stehle
Auf seiner Anlage plant der Bickenbacher Tennisverein eine Traglufthalle. Foto: Karl-Heinz Bärtl
( Foto: Karl-Heinz Bärtl)
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BICKENBACH - Der Tennisclub Bickenbach (TCB) plant für den kommenden Herbst den Bau einer Traglufthalle, um auch in den Herbst- und Wintermonaten den Sportbetrieb für den eigenen Nachwuchs, die Mannschaften und Vereinsmitglieder aufrecht erhalten zu können.
Der Verein hat dieses Vorhaben bei der Mitgliederversammlung beschlossen. „Wir sahen uns vor existenziellen Schwierigkeiten, nachdem die Tennishalle in Zwingenberg, in der bislang 70 Prozent unserer Spieler während der kalten Jahreszeit trainiert haben, geschlossen wurde und demnächst neue Verwendung findet“, sagt der TCB- Vorsitzende Detlef Müller. Auch andernorts seien Hallen geschlossen worden, sodass derzeit in der Region nur noch Hallenplätze in Bensheim und Weiterstadt zur Verfügung stünden. „Bei rund 160 Kindern und Jugendlichen im Nachwuchsbereich und entsprechend vielen Mannschaften im Ligabetrieb ist Wintertennis in einer geeigneten Halle ein Kernproblem für den Verein“, sagt der Vorsitzende.
Rückgang der Mitgliederzahl befürchtet
Durch fehlende Trainingsmöglichkeiten in einer Halle sei ein Rückgang der Mitgliederzahlen zu befürchten und damit eine Reduzierung der Vereinsaktivitäten bis hin zu einer Gefährdung seiner Existenz. „Die Zwingenberger Halle wurde Ende 2017 verkauft und ein eigener Hallenbau auf einer Fläche hinter unserem Tennisplatz ist problematisch, weil hier die Interessen unterschiedlicher Besitzer berücksichtigt werden müssen“, beschreibt Müller das Problem, für das eine moderne Traglufthalle eine interessante Lösung darstellt.
Die alten Traglufthallen seien von großem Energieverbrauch gekennzeichnet gewesen, erläutert Müller. Neue Modelle in diesem Bereich aus neuem Material und mit einem verbesserten Energiekonzept seien für den TCB die optimale Lösung. Durch die Neuerungen sei der monatliche Energiebedarf einer solchen Halle deutlich reduziert worden.
In Frankfurt haben Tennisvereine schon solche Hallen, dort habe der Bickenbacher Vorstand probeweise gespielt und mit den Verantwortlichen über deren Erfahrungen gesprochen, berichtet Müller weiter. Inzwischen wurde unter seiner Leitung beim Verein ein Arbeitskreis gebildet und die Finanzierung mit der örtlichen Hausbank auf den Weg gebracht.
Wie Bürgermeister Markus Hennemann (SPD) kürzlich in seiner Etatrede berichtete, wird die Gemeinde dem Verein Fördermittel in Höhe von 40 000 Euro zur Verfügung stellen, Fördermittel wird der Verein auch beim Land und beim Landessportbund beantragen. Der Verein wird voraussichtlich ein Darlehen von maximal 220 000 Euro aufnehmen, rechnet beim Bau im Herbst mit tatsächlichen Kosten von rund 200 000 Euro. Die Traglufthalle ist ein sogenannter „Fliegender Bau“. Die Genehmigung dafür muss noch beim Kreisbauamt nach dem Beschluss der Vereinsmitglieder beantragt werden, damit der Aufbau im Herbst in etwa zwei bis drei Wochen über die Bühne gehen kann, bevor der Spielbetrieb in der Halle über zwei der sieben Plätze beginnen kann. Für den anschließenden Abbau und Wiederaufbau rechnet Müller mit jeweils zwei Tagen. Als Zwischenlager genüge ein Raum von der Größe einer Garage. Für die Mitglieder sei wegen dieses Vorhabens nicht mit einer Beitragserhöhung zu rechnen, da der Verein ein kostendeckendes Konzept erarbeitet habe. Bei freien Kapazitäten sei eine Vermietung von Hallenstunden auch an andere Vereine denkbar.