Donnerstag,
04.02.2016 - 00:00
3 min
Nachwuchs hat gute Chancen

Von Peter Keller
Lokalredakteur Darmstadt-Dieburg

Till Vöpel (19) kandidiert bei der SPD auf Platz 9. Foto: SPD ( Foto: SPD)
BICKENBACH - Am 6. März können die Bürger in Hessen ihre kommunalen Parlamente neu besetzen, dabei auch einigen Personen mehrere Stimmen geben. Das ECHO wirft – Ort für Ort – einen Blick auf die Listen der Parteien: Wer steht oben, was fällt auf, gibt es interessante Neulinge?
Politik ist immer im Fluss. Egal, ob im Großen oder im Kleinen. Das ist in Bickenbach nicht anders, wo sich die Mehrheitsverhältnisse zuletzt von Schwarz-Gelb zu Rot-Schwarz verändert hatten. Doch selbst die SPD-CDU-Koalition löste sich dann vor etwa zwei Jahren, weil die Christdemokraten die gemeinsamen Ziele als erreicht erachteten. Mit Ausnahme des ewigen Themas: Bürgerhaus-Sanierung/Neubau.
Wie sich das 25 Sitze zählende Parlament künftig zusammensetzt, entscheidet sich bei der Kommunalwahl am 6. März. Ihren Hut in den Ring geworfen haben die glorreichen Vier, die schon in den vergangenen Dekaden mitgewirkt haben. Dies sind die CDU (zuletzt neun Mandate), die SPD (zehn Mandate), die FDP (zwei Mandate) und die Kommunale Alternative (vier Mandate).

Christopher Schuldes (27) steht bei der FDP auf Platz zwei. Foto: FDP ( Foto: FDP)
Bei den Christdemokraten steht Hans Peter Bitsch auf Listenplatz eins (zuletzt Beigeordneter). Ihm folgen mit Robert Middel (Gemeindevorstand), Olaf Gries (Fraktionsvorsitzender) und Martina Domeyer (stellvertretende Fraktionssprecherin) erfahrene Kräfte. Auf Platz sieben steht der Student Nils Zeißler. An dieser Position hat der 20 Jahre alte Vorsitzende der örtlichen Jungen Union beste Aussichten, ins Parlament einzuziehen. Dort will er „vor allem die Interessen meiner Generation vertreten, aber mich auch für ein verbessertes Freizeitangebot und die Vereinsförderung einsetzen“, wie er sagt. Insgesamt stehen 31 Bewerber auf der CDU-Liste, 10 davon sind Frauen – rund ein Drittel.
Bekannte Gesichter prägen auch das Bild bei den Sozialdemokraten. An erster Stelle findet sich Parlamentschef Markus Hennemann. Er geht „nicht davon aus, dass sich die Mehrheitsverhältnisse stark verschieben“. Grund: „In Bickenbach gibt es keine AFD. Gott sei Dank.“ Ihm folgt mit Tim Schmöker der Erste Beigeordnete. An Platz vier steht mit Norman Balß der Fraktionssprecher. Vor und hinter ihm stehen mit Filiz Simsek und Martina Riege-Barth Politikerinnen, die auch schon zuletzt im Parlament mitgearbeitet haben. Jüngster Bewerber ist Till Vöpel. 19 Jahre ist der Schüler alt, der an Platz neun gute Chancen hat, ins Parlament zu kommen. Derzeit steht er noch voll im Abi-Stress. 25 Bewerber kandidieren für die SPD, acht davon sind Frauen – rund ein Drittel.
Der jüngste Kandidat der Freien Demokraten kann schon auf fünf Jahre Erfahrung im Parlament verweisen. 27 Jahre ist Christopher Schuldes alt. Er steht hinter Routinier Michael Krug am zweiten Platz, was auf ein erneutes Mandat hoffen lässt. Es bereite ihm Freude, denen eine Stimme zu geben, die das selbst öffentlich nicht wollen oder können, sagt er.
Zum Abheben neigen die Liberalen in Bickenbach nicht. „Unsere beiden Sitze müssen erst wieder erstritten werden“, sagt Michael Krug und fügt an: „Wir freuen uns aber über jede Stimme mehr.“ Neun Personen stehen auf der FDP-Liste, zwei davon sind weiblich.
Zeichen der Integration bei Komma
Paritätisch ist dagegen die zwölfköpfige Liste der Kommunalen Alternative (Komma). Sechs Männer, sechs Frauen wechseln sich traulich ab. An erster Stelle steht Birgit Köhler-Günther. „Ich bin die bunte Kuh im Ort“, sagt sie und hat „keine Bedenken, unsere vier Sitze zu halten“. Ihr folgen mit Ulrich F. Koch (Fraktionschef) und Christiane Lorenz erfahrene Kräfte. Neu auf der Liste und an Platz 6 ist mit Aline Ross eine 22 Jahre alte Studentin, die die Flüchtlingshilfe im Ort mit aufgebaut hat. Ein Zeichen für Integration setzen auf der Liste Murat und Elda Gashi. Sie sind im Zuge der Flüchtlingswelle in den 90er Jahren an die Bergstraße gekommen, erläutert Birgit Köhler-Günther.