Bickenbach: "Real Life Guys" retten ihr Monster aus dem Erlensee
Die "Real Life Guys" haben für Filmaufnahmen ein Monster im See versenkt. Nun soll es bei der Deutschland-Premiere des Films "Godzilla II- King of Monsters" in Berlin zu sehen sein - und musste gerettet werden.
Von Claudia Stehle
Mit einem Helikopter, der extra aus Heilbronn angeflogen kam, haben die "Real Life Guys" ihr Godzilla-Gerippe aus dem Erlensee holen lassen. Foto: Karl-Heinz Bärtl
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BICKENBACH - Nur Teile der Rückenflosse lugen am Donnerstag lange Zeit aus dem trüben Wasser des Bickenbacher Erlensees. Es dauert eine ganze Weile, bis das Monster gerettet ist. Die "Real Life Guys" um die Bickenbacher Brüder Johannes und Philipp Mickenbecker haben es für Filmaufnahmen anlässlich Deutschland-Premiere des Films "Godzilla II- King of Monsters" am 30. Mai gebaut und im See versenkt.
Neben den Videoaufnahmen soll das Monster auch bei dieser Premiere in Berlin gezeigt werden. "Dafür müssen wir nun schauen, dass wir das Gerippe wieder aus dem Erlensee befreien", sagt Eric Wetsphal von den "Real Life Guys" beim Einsatz am See. Während er im Uferbereich Auskunft zum Vorhaben gibt, sind ein Teil seiner Freunde zusammen mit Darmstädter Tauchern der "Aquanauts" im Wasser, um mit gasbefüllten Fässern dem gesunkenen Gerippe wieder den nötigen Auftrieb zu geben. Denn es muss soweit an die Oberfläche kommen, dass der eigens dafür aus Heilbronn engagierte Helikopter das Monster aus dem See ziehen kann.
Das Monster selbst ist eine Konstruktion aus Stahlrohren mit einer Kunststoffverkleidung und bildet den Rückenpanzer des Filmmonsters nach. "Wir haben ihn in einer einwöchigen Arbeitszeit auf dem Aussiedlerhof von Bernd Edel in Hähnlein gebaut", berichtet Westphal. Die drei zunächst gebauten Einzelteile waren zusammengeschweißt und auf einem Tieflader zum Erlensee gebracht worden. Dort wurde die Konstruktion mit Schwimmkörpern und Gewichten gezielt versenkt. "Eigentlich sollte das Monster dann wieder auftauchen, aber das klappte nicht, weil wir die Gewichte zu gering berechnet hatten", sagt Philipp Mickenbecker. Als man dann die Schwimmkörper entfernt hatte, war das 20 Meter lange und sieben Meter hohe Monster in Schieflage geraten und gesunken.
"Wir müssen es unbedingt wieder aus dem See holen, denn es liegt jetzt auf dem Grund auf den Luftschläuchen", sagt Eric Westphal. "Diese Schläuche sind für den See lebenswichtig, denn mit ihnen erhält das Seewasser seine Frischluftzufuhr, damit unser See nicht kippt", sagt Josef Hammes, Vorsitzender des Bickenbacher Angelsportvereins als Generalpächter von See und Uferbereich.
Mit ihren mit Luft befüllten Tonnen versuchen die Taucher und Schwimmer das Monster vertikal aufzurichten, damit der Hubschrauber es aus dem Wasser ziehen und am Strand wieder abladen kann. Nach einer entsprechenden Reparatur wollen die jungen Leute es erneut versenken, um das bei ihnen von Warner Brothers bestellt Filmmaterial zu produzieren, das für die Werbung zur Premiere in Deutschland genutzt werden soll.
Die Rettung kommt allerdings nach anfänglichem Erfolg ins Stocken, weil sich die Ankunft des Hubschraubers aus Heilbronn verzögert. Anschließend muss er auf einem Gelände neben dem See noch für die Rettung ausgerüstet werden.
Nun wird das Monster behutsam aus dem Wasser gehoben und auf den Strand abgesetzt. "Es ist doch etwas verbeult und beschädigt worden und wir hoffen, es pünktlich vor der Premiere in Berlin zu reparieren", sagen die Schöpfer des Godzilla-Monsters.