Räuber-Trio muss nach Banküberfall in Babenhausen in Haft
Das Landgericht Darmstadt hat Männer aus Mühltal, Babenhausen und Offenbach zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt. Die drei geständigen Angeklagten hatten am Weltspartag 2016 eine Sparkassenfiliale in Babenhausen überfallen und 18.000 Euro erbeutet.
Von Marc Wickel
Die Sparkassenfiliale in Babenhausen ist im Oktober 2016 überfallen worden. Archivfoto: Thomas Hilzinger
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DARMSTADT/BABENHAUSEN - Das Landgericht Darmstadt hat Männer aus Mühltal, Babenhausen und Offenbach zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt. Die drei geständigen Angeklagten hatten am Weltspartag 2016 eine Sparkassenfiliale in Babenhausen überfallen und 18.000 Euro erbeutet. Da eine zufällig vorbeikommende Hilfspolizistin das Kennzeichen des Fluchtwagen notiert hatte, konnten die Männer noch am gleichen Tag mit der Beute festgenommen werden.
Der bislang nicht aufgefallene Hauptangeklagte (34) aus Mühltal, der mit einer vermutlich ungeladenen Schreckschusspistole in die Bank gegangen war, wurde zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte aus Babenhausen (34), Bruder eines bekannten Rappers, wurde zu vier Jahren verurteilt; er hatte die Waffe besorgt und war drei Tage vor dem Raub wegen Kreditbetrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Mühltaler hatte
Schreckschusspistole dabei
Der 29 Jahre alte Fluchtwagenfahrer aus Offenbach wurde zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Babenhäuser hat fünf, teilweise einschlägige, Vorstrafen. Der Angeklagte aus Offenbach ist neunfach vorbestraft und war über zwei Jahre in Jugendhaft.
Beim Offenbacher ging das Gericht über die von der Staatsanwaltschaft geforderten zwei Jahre auf Bewährung wegen Beihilfe hinaus. Die Kammer sah den dreifachen Familienvater als Mittäter. "Sie waren zu dritt in der Bar und haben die Tat zu dritt besprochen", erinnerte die Vorsitzende Richterin Ingrid Schroff an Schilderungen des Mühltalers im Gericht und bei der Polizei.
Alle drei Angeklagten hätten Geldprobleme gehabt, schilderte die Richterin das Motiv. Auch der Offenbacher, der erklärt hatte, er habe aus alter Freundschaft mitgemacht. Er habe sich vorher Geld fürs Autoleasing und die Miete leihen müssen, erinnerte Ingrid Schroff an eine Aussage.
"Von wegen dilettantisch
und nicht geplant"
Sie folgte auch nicht den Verteidigern, die Tat und Flucht als "auf keiner Stufe durchdacht" bezeichnet hatten. Die schnelle Festnahme war für das Gericht kein Indiz für chaotisches Handeln. "Von wegen dilettantisch und nicht geplant", sagte die Vorsitzende und wies darauf hin, dass der Babenhäuser die Schreckschusspistole organisiert hatte.
Oder dass der Angeklagte aus Mühltal nach dem Raub im Auto die Kleidung gewechselt hatte. Auch, dass es der nicht vorbestrafte Mühltaler war, der in die Bank ging, war für das Gericht Teil eines Plans. Die Beuteaufteilung war für die Kammer ebenfalls nicht so zufällig, wie die Angeklagten es geschildert hatten. Der Haupttäter hatte bei der Festnahme rund 1000 Euro mehr in seinen Taschen als die beiden anderen Männer.