Norbert Klein betreibt Bäckerei in dritter Generation
Von Michael Prasch
Norbert Klein ist in Hergershausen in dritter Generation als Bäcker aktiv, steht jeden Tag ab 2.30 Uhr in der Backstube. Sein Opa hat die Tradition vor 125 Jahren begründet. Foto: Michael Prasch
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HERGERSHAUSEN - Seit 125 Jahren wird im Babenhäuser Stadtteil Hergershausen nach alter Tradition Brot gebacken. Inzwischen betreibt Meister Norbert Klein (64) die Bäckerei in dritter Generation. Und sein Sohn, der ebenfalls Bäckermeister ist und sich derzeit andernorts fortbildet, wird die Familienbäckerei wohl eines Jahres fortführen. Das ist zumindest die Hoffnung von Norbert Klein, der jeden Wochentag ab 2.30 Uhr in der Nacht in der Backstube steht, um zusammen mit zwei Mitarbeitern Brot, Brötchen und auch manches süße Kaffeestückchen in den Verkaufsraum zu bringen.
Bis gegen 11 Uhr wird dann durchgearbeitet, denn Norbert Klein beliefert auch täglich dreimal mit „frischer Ware“ Verkaufsfilialen in Altheim, Langstadt und Heubach, wo die Backwaren aus der Landbäckerei geschätzt werden. „Das Hergershäuser Landbrot ist mein besonderes Angebot. Und auch mein Streuselkuchen wird sehr geschätzt“, sagt Norbert Klein, dessen Großvater Johann Karl Klein um 1891 die Bäckerei einst in der „Schmalen Straße“ im alten Ortskern von Hergershausen begründete, die dann von dessen Sohn Adam fortgeführt wurde. Dieser folgte der Entwicklung und Nachfrage und wählte um 1974 dass damalige Neubaugebiet an die Berliner Straße als Standort für ein neues Wohnhaus mit Bäckerei und Ladengeschäft. Beibehalten wurde die traditionelle handwerkliche Arbeit in der Bäckerei, die Norbert Klein wenige Jahre nach dem Umzug an den neuen Standort übernahm. Als Bäckermeister hat Norbert Klein im Laufe der Jahrzehnte mehrere Lehrlinge ausgebildet. Einer ist ihm als Geselle bis heute treu geblieben. Es ist Erwin Wiche. „Er ist schon seit vierzig Jahren bei mir und ein wirklich treuer Geselle“, meint Norbert Klein, der zur Hergershäuser „Klein-Sippe“ gehört, aus der übrigens der letzte Landrat des ehemaligen Landkreises Dieburg, Heinrich Klein,entstammte. Zum „Firmenjubiläum“ gab es eine Urkunde der Handwerkskammer Rhein-Main. Und Norbert Klein überraschte den Hergershäuser Kindergarten mit einer Spende von 1000 Euro. Und spendierte obendrein noch hundert Liter Freibier bei der letzten Hergershäuser Kerb. Das war alles ein kleines Dankeschön an seine Kunden, die wissen, was sie am einzigen Bäcker vor Ort haben, der zum Beispiel rechtzeitig zu Neujahr auch die traditionellen „Neujahrsbrezen“ backt.