Nachruf: Ein Streiter für das Gemeinwohl in Babenhausen
Der frühere Bürgermeister Kurt Lambert ist im Alter von 80 Jahren gestorben.
Von Michael Prasch
Kurt Lambert, der ehemalige Bürgermeister von Babenhausen, ist im Alter von 80 Jahren gestorben.
(Foto: Michael Prasch)
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BABENHAUSEN - Viele Jahre hat Kurt Lambert die Kommunalpolitik in Babenhausen maßgeblich geprägt. Kurz vor Weihnachten ist der ehemalige Bürgermeister gestorben. Im Mai dieses Jahres hatte Lambert noch seinen 80. Geburtstag gefeiert.
Kommunalpolitiker und Vereinsvertreter erinnern in Nachrufen an den Mann, der vom September 1990 bis August 2002 Verwaltungschef im Rathaus war und dann später noch als Stadtverordneter, Mitglied des Ortsbeirats und eine Wahlperiode lang auch als stellvertretender Bürgermeister in der Kommunalpolitik aktiv war.
„Wir verlieren mit Kurt Lambert einen aufrechten und engagierten Bürger und Kommunalpolitiker, der sich für die Belange seiner Stadt und deren Bürger eingesetzt hat“, schreibt der Magistrat der Stadt in einem Nachruf, dem sich auch die Stadtverordnetenversammlung, der Ortsbeirat und der Personalrat angeschlossen haben.
Der ehemalige Bürgermeister, der 1940 im Saarland geboren worden war, hatte seine berufliche Karriere mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann begonnen, mit einer Ausbildung zum Verwaltungsangestellten fortgesetzt.
Kurt Lambert galt als Macher. Als er mit seiner Frau ins Rhein-Main-Gebiet umzog, wurde er bald in der Verwaltung von Rembrücken tätig, leitete das Amt für Kultur und Sport und betätigte sich nebenher auch als Berichterstatter für Tageszeitungen. Er hatte rhetorische und organisatorische Talente, was ihm bei seiner Karriere in der Kommunalpolitik nützte – zunächst als Bürgermeister in Hirschhorn am Neckar und später als erfolgreicher CDU-Bürgermeisterkanditat in Babenhausen.
Kurt Lambert war kontaktfreudig, mischte beim Skatclub mit und kickte zeitweise in einer Altherrenmannschaft Fußball. Er leitete unter anderem den Förderverein der Babenhäuser „Germania“.
Als Bürgermeister könne man nicht „jedermanns Darling“ sein, hatte Kurt Lambert rasch erkannt. Zu vielfältig seien die Interessen der Einwohner, die Wünsche, Ansprüche und Forderungen von Vereinen, Parteien und Interessengruppen. „Da kann man es nicht jedem recht machen. Schon gar nicht als Bürgermeister, der das Gemeinwohl und die Interessen einer ganzen Stadt im Auge behalten muss, nicht nur Partikularinteressen“, hatte Kurt Lambert einmal gesagt. Und er erfuhr, dass ein Bürgermeister alsbald zum Sündenbock gemacht werde, den man in die Wüste schicken und für alles Ungemach verantwortlich machen kann.
Kurt Lambert hat dies alles kennengelernt, war nach zwölf Jahren aus freiem Entschluss nicht mehr angetreten.