Das für September geplante Altstadtfest in Babenhausen wird wahrscheinlich abgesagt. Die Vereine befürchten andernfalls ein Zuschussgeschäft.
Von Michael Prasch
Ein Bild, das es in diesem Jahr nicht geben wird. Wegen der Corona-Pandemie findet das Altstadtfest in Babenhausen wahrscheinlich nicht statt.
(Foto: Michael Prasch)
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BABENHAUSEN - Das Babenhäuser Altstadtfest, das am 12. und 13. September Leben in die Innenstadt bringen sollte und das seit vier Jahrzehnten das Vereinsleben von seiner gastlichen Seite zeigt, wird in diesem Jahr wahrscheinlich ausfallen. „Es ist zwar noch nicht offiziell abgesagt, aber es sieht derzeit danach aus, dass es nicht ausgerichtet wird“, erklärt Helmut Fendt als Vorsitzender des Vereinsgremiums und in seiner Funktion als Marktmeister.
Fendt war vor wenigen Monaten noch zuversichtlich, dass dieses Fest trotz der Corona-Krise gefeiert werden könne. Doch jetzt ist den Vereinen, die sonst dem Fest entlang den Straßen in der malerischen Innenstadt das typischer Gepräge gaben, regelrecht die Lust vergangen und es herrscht große Skepsis und Zurückhaltung, wie es Fendt ausdrückt. Vorschriften und Anweisungen für Maskenpflicht, Abstand halten, Zettel ausfüllen und dergleichen verträgt sich nicht mit einem unbeschwerten Fest, bei dem nicht nur in der „Bummelgass“ dicht an dicht gebummelt wird.
„Das passt alles nicht so recht“, meint auch der Marktmeister, denn die Vereine betreiben bei diesem Fest einigen finanziellen und personellen Aufwand. Und dann würde das alles unter den derzeitigen Umständen vielleicht noch ein Zuschussgeschäft.
Der Karnevalverein Babenhausen habe kürzlich bei der Jahresversammlung entschieden, die Fastnacht mit Prinzenpaar, Sturm auf das Rathaus und Sitzungen abzublasen, verriet Fendt, der zum Komitee dieses Vereins gehört. „Und damit wird voraussichtlich auch der jeweils vom Vereinsgremium ausgerichtete Fastnachtszug im kommenden Jahr ausfallen“, so Fendt.
Der gelernte Banker, der seit der Mitte der Achtzigerjahre mit seiner Frau Angelika als Schausteller mit Kinderkarussell, Schaukel und Süßwarenbuden jährlich bei bis zu 40 Veranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet, im Odenwald und im benachbarten Franken vertreten ist, ist derzeit zum totalen Stillhalten verurteilt. Vergeblich habe er versucht, Kontakt zum Landrat aufzunehmen, um seine Probleme vortragen zu können. „Wenn ein Fest eröffnet wird und sich die Politiker zeigen können, sind sie da. Aber nicht, wenn man sie in einer Notlage wirklich braucht“, wettert der Schausteller. „Hätten wir nicht bisher solide gewirtschaftet, wären wir längst pleite, denn alle Einnahmen sind weggebrochen, die Fixkosten aber laufen weiter.“
Der Weihnachtsmarkt werde nach bisherigem Stand stattfinden können. Allerdings nicht mit Gedränge in den Marktgassen zwischen den Buden und Ständen. Man wird ihn auf dem Parkplatz vor der Stadthalle ausrichten. Die Hobbykünstler werden ihre Angebote nicht wie bisher in der Stadtmühle, sondern in der Stadthalle präsentieren. So ist es zumindest angedacht, erläutert Helmut Fendt, der auch bereits mit Bürgermeister Achim Knoke gesprochen hat. „Aber wirklich sicher ist das alles nicht“, schränkt er ein.