Am historischen ehemaligen Residenzschloss der Grafen von Hanau-Lichtenberg in Babenhausen wird derzeit am Ostflügel der künftige Empfangsbereich des Nobel-Hotels angelegt und auch ein Aufzug errichtet. Foto: Michael Prasch
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BABENHAUSEN - Der Um- und Ausbau des ehemaligen gräflichen Residenzschlosses Babenhausen in ein Fünf-Sterne-Hotel geht langsam aber stetig voran. Auch wenn längst alle Termine überschritten sind, die in der Anfangsphase vor etwa einem Jahrzehnt für eine zumindest schrittweise Öffnung überschritten sind und inzwischen längst keine Termine mehr genannt werden. „Ein deutscher Unternehmer und Investor hätte wahrscheinlich längst aufgegeben“, meinte der stellvertretende Vorsitzende der Babenhäuser Schloßfreunde, Klaus Mohrhardt mit einiger Bewunderung in der Stimme.
Der geschichtskundige ehemalige Pädagoge verfolgt die bauliche Metamorphose des in seinen ältesten Teilen aus dem 12. Jahrhundert stammenden Schlosses mit großer Aufmerksamkeit und Interesse und wird in diesen Tagen auch wieder den Schlossfreunden von den Fortschritten beim Ausbau berichten, in den auch deutsche Firmen von den ukrainischen Investoren von der „Alfa-Consulting“ eingeschaltet sind.
Viel Glas soll für Transparenz sorgen
Wie etwa jetzt am Ostflügel, wo der Empfangsbereich angelegt und auch ein Aufzug angefügt wird. Viel Glas wird dabei für die nötige Transparenz auf die historischen Teile des unter Denkmalschutzstehenden Schlosses sorgen, an dem seit 2010 von Bautrupps im Innern und auch an den Fassaden gearbeitet wird. Auch im Schlosspark, wo Erdreich ausgehoben und altes Gemäuer sichtbar geworden ist. Ebenso vor den Festungsmauern und Bastionen im Süden, wo sich auf dem ehemaligen Festplatz der Stadt Hügel auftürmen. Da soll eine Art Bürgerpark entstehen, der mit Wassergräben an den einstigen Festungcharakter erinnern wird.
DAS SCHLOSS
Das Schloss entstand in Jahrhunderten und wird nun mit Millionenaufwand in ein Hotel umgewandelt. Der älteste Teil ist der Westflügel aus dem Jahren um 1189, als die „Münzenberger“ einflussreiche Vasallen der Stauferkaiser waren. Die historische Säulenhalle ist ein Zeugnis aus dieser Zeit. Darunter liegt ein Gewölbekeller, der nach Auskunft von Klaus Mohrhardt auch künftig eine Rolle spielen wird, wenn sich das Schloss in ein Hotel verwandelt. (bs)
„Der Park wird öffentlich zugänglich sein“, verrät Klaus Mohrhardt, der viele Einzelheiten über den Ausbau des Schlosses zu berichten weiß. Etwa von der Tatsache, dass im westlichen Bereich zu den Schrebergärten hin ein unterirdischer Küchen- und Haustechnikbereich angelegt wird. „Außer Lichtkuppeln wird man da an der Oberfläche dann kaum mehr etwas sehen“, so Schlossfreund Mohrhardt. Der Durchbruch zum Schloss hin wird selbstverständlich ebenfalls unterirdisch erfolgen, um die Andienung zu sichern.
Parkplätze werden außerhalb der Wehrmauern angelegt. Die Hauptzufahrt zum künftigenSchlosshotel wird von Süden her erfolgen, was schon derzeit bei den Bauarbeiten der Fall ist. Eine Rampe ist bereits jetzt vom ehemaligen Festplatz her zum Tor vorhanden, hinter dem auch Baumaschinen im Einsatz sind.
Und das wird voraussichtlich noch lange Zeit so bleiben, denn die Umwandlung des alten Schlosses in ein Nobel-Hotel sei doch eine Sisyphusarbeit, meint Mohrhardt und schildert Details aus der jahrhundertealtenGeschichte und von den Plänen, die nun schrittweise umgesetzt werden. Und das alles unter der Kontrolle des Denkmalschutzes.
Im künftigen Hotel wird es mehr als 40 Zimmer und etwa 80 Betten geben, einen Bereich für Fitness- und Wellness und auch ein gehobenes gastronomisches Angebot, wie es einen Nobelhotel entspricht.